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Erntedank – Dank für das Leben

Kolumne «Adiéu» von Viktoria Vonarburg

Der Herbst beschenkt uns nicht nur mit bunten Farben, sondern auch mit einem üppigen Angebot an Obst und Früchten. Ich liebe diese Zeit des Erntens: Nach vielen Monaten harter Arbeit sehen wir endlich das Ergebnis unserer Bemühungen. Die Freude ist gross, wenn sich der Aufwand gelohnt hat. Doch es gibt auch immer wieder Missernten wegen Frost, Dürre, Hagel oder Überschwemmungen. Dann geht es für viele Menschen ums nackte Überleben.

Auch wenn wir hier dank Importen kaum noch abhängig sind von diesen äusseren Einflüssen, feiern viele von uns weiterhin Erntedank. Das Fest ruft uns in Erinnerung, dass wir zwar gefordert sind, aber zugleich nicht alles von uns geleistet werden kann. Wie schon Ignatius von Loyola sagte: Handle, als hinge alles von dir ab; bete, als hinge alles von Gott ab.

Erntedank ruft uns in Erinnerung, dass so manches unverfügbar, ja sogar unberechenbar bleibt. Das gilt nicht nur mit Blick auf die Natur, sondern unser ganzes Leben: Es ist ein unverfügbares Geschenk mit Hochs und Tiefs.

Auch der Tod kann für uns darum zu einem kleinen Erntedankfest werden: Da liegt die Ernte eines Lebens vor uns, mit Scheitern und Schicksalsschlägen genauso wie mit den Glücksmomenten; das Unverständliche wie das, wofür wir dankbar sind.

Das regt mich an, auch mein Leben genauer zu betrachten: Wie sieht meine Ernte aus?

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