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Freiwillige unter Lebensgefahr

Im Sudan kämpfen Hilfswerke und Freiwillige inmitten des wütenden Bürgerkriegs die Not der Bevölkerung zu lindern.

Ernteausfälle und fehlende medizinische Versorgung sind nur die Spitze des Eisbergs der verheerenden Folgen, die der Bürgerkrieg im Sudan nach sich zieht. Mittlerweile ist von 150.000 Toten die Rede. Mit der Nothilfe leistet die Katholische Kirche Region Bern einen kleinen Beitrag, das Leid vor Ort zu lindern.

Seit neunzehn Monaten bekämpfen sich paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) und die regierende Armee der Sudanese Armed Forces (SAF) in Sudan. Es ist der zurzeit brutalste Krieg dieser Welt und zugleich die grösste humanitäre Krise. Es fehlt an Nahrung, sauberem Wasser, Schutz und medizinischer Versorgung. Zehntausende sind in den Kämpfen umgekommen, viel mehr noch sterben an den Folgen von Ernteausfällen und fehlender medizinischer Versorgung. Inzwischen ist von 150’000 Toten die Rede.

Rund acht Millionen Binnengeflüchtete

Gleichzeitig sind rund zehn Millionen Menschen vertrieben worden, davon sind rund acht Millionen Binnengeflüchtete. Der Tschad ist eines der wenigen Nachbarländer des Sudans, das seine Grenzen für Flüchtende offenhält. Viele andere - wie Ägypten - wollen niemanden mehr aufnehmen. Die Gewalt an bewaffneten checkpoints in Sudan ist gewaltig. Die Fliehenden werden umgebracht oder ausgeraubt.

Höchte Stufe der Ernährungsunsicherheit

Im Schatten der Kriege in Gaza, in der Ukraine und im Libanon vernachlässigen die Geber die Nothilfe für den Sudan. Gemäss den Vereinten Nationen sind nur 40 Prozent der Hilfsmassnahmen für die sudanesische Bevölkerung finanziell abgedeckt. Zudem fehlt es auch in den Nachbarländern an Geld, um die Flüchtlinge zu unterstützen. Die Uno hat in Norddarfur eine Hungersnot ausgerufen hat. Die Hungersnot ist die höchste Stufe der Ernährungsunsicherheit und wurde bisher erst zweimal (Somalia 2011, Südsudan 2017) ausgerufen. Menschen, die an einer Hungersnot leiden, stehen am Rande des Todes. Der stark eingeschränkte Zugang für humanitäre Hilfe ist eine der Hauptursachen für die Hungersnot. Dabei benötigt die Hälfte der sudanesischen Bevölkerung — rund 25 Millionen Menschen — dringend humanitäre Hilfe. 

Freiwillige setzen sich Lebensgefahr aus

Bereits im Frühling dieses Jahr hat der KKR das Nothilfeprogramm von Caritas in Südsudan für Geflüchtete aus Sudan mit 10'000 Franken unterstützt. Angesichts des humanitären Ausmasses des Bürgerkriegs in Sudan ist weitere Unterstützung dringend notwendig. Während Caritas Schweiz in den Nachbarländern Tschad und Südsudan, und Don Bosco in Südsudan tätig sind, unterstützen Mitarbeitende und Freiwillige vom IKRK unter Lebensgefahr und erschwerten Bedingungen die Zivilbevölkerung in Sudan.

Zusammenarbeit mit Rothalbmondgesellschaft

Das IKRK arbeitet aktuell unabhängig oder in Zusammenarbeit mit der Sudanesischen Rothalbmondgesellschaft. Es versorgt Spitäler und Gesundheitseinrichtungen mit Ausrüstung und Vorräten und arbeitet mit den örtlichen Wasserbehörden zusammen, um den Zugang zu sauberem Wasser für die Menschen zu verbessern. Familien, die infolge von Konflikt oder Vertreibung voneinander getrennt wurden, wird geholfen, mit ihren Angehörigen in Kontakt zu bleiben. Vertriebene in den von Konflikten betroffenen Gebieten erhalten Soforthilfe, Kleidung, Hygieneartikel, Saatgut und Werkzeuge.

 

Mehr unter: www.icrc.org

Mehr zur Nothilfe der Katholischen Kirche Region Bern: Nothilfe

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