Sie stammt aus der Ukraine und lebt in Bern: Lyudmyla Zuber von der ukrainisch-katholischen Gemeinschaft (Foto: Stefan Maurer)

"Fürchte Dich nicht!"

Kommentar von Lyudmyla Zuber von der ukrainisch-katholischen Gemeinschaft in Bern

Kommentar von Lyudmyla Zuber von der ukrainisch-katholischen Gemeinschaft in Bern

«Fürchte Dich nicht!»

Seit Jahren dürfen wir in der Dreifaltigkeitskirche mit Pfarrer Volodymyr Horoshko ukrainische Gottesdienste feiern, zusammen Gutes bewirken, Menschen in Gottes Glaube und Hoffnung zusammenbringen. Weit weg von Zuhause ist es für uns und unsere Kinder wichtig, im eigenen Ritus zu beten, uns in der eigenen Kultur zu entwickeln und von der katholischen Kirche unterstützt zu werden – zu wissen, dass wir nicht alleine sind.

In den heutigen Tagen des schrecklichen Krieges in der Ukraine, wo zunehmend Angst und unglaubliches Leid herrschen, ist Ihr Zeugnis gegenüber uns "Kleinen" enorm wichtig und dient als Ermutigung. Wir erinnern uns an die Worte Jesu Christi: "Fürchte dich nicht, du kleine Herde."

Unser Wohltätigkeitsverein «Ukrainer in Bern» wurde im Jahr 2014 gegründet. Seither waren unsere Haupttätigkeiten Wohltätigkeitsprojekte, Musikabende, kulturelle Veranstaltungen, Infoabende für die Ukrainer in der Schweiz und Freunde der Ukraine. Mit den Spenden haben wir Kranke und verwaiste Kindern in der Ukraine unterstützt. Fast alle diese Projekte konnten wir mit Gottes Hilfe, dem Beistand unserer kirchlichen Gemeinschaft und der Unterstützung von der Berner Dreifaltigkeitskirche durchführen. Wir sind unendlich dankbar für all diese Möglichkeiten, etwas Gutes zu bewirken.

Als kirchliche Gemeinschaft organisieren wir immer sonntags einen Kinderkreis, um denen, die in der Schweiz aufwachsen, die ukrainische Sprache, Kultur und Traditionen zu vermitteln. Für ältere Kindern leitet die Ehegattin vom Pfarrer Volodymyr Korosho auch eine ukrainische Pfadfindergruppen. Wir haben auch eine kleine Bibliothek mit ukrainischen Büchern, Alphabetisierungs-Büchern und Schreibheften. Wir träumten immer davon, eine kleine ukrainische Schule aufzubauen – vielleicht sind nun Schritte in diese Richtung möglich als Teil der geplanten mittelfristigen Massnahmen des Hilfspaketes.

Wir sind offen für verschiedene Hilfsprojekte. Wir möchten die Flüchtlinge direkt einbeziehen und zusammen mit ihnen eine möglichst schnelle und leichte Integration gestalten. Die Leute sollen sich hier akzeptiert fühlen und Kraft bekommen für den zukünftigen Aufbau der Ukraine.

Die Ukraine – unser gläubiges und freundliches Land erlebt gerade den brutalsten Krieg und eine humanitäre Katastrophe. Ich bin überzeugt, dass viele Flüchtlinge auch hier in der Schweiz Erleichterung im Gebet und während des Gottesdienstes suchen werden. Gottes Haus wird zu einem Treffpunkt der Seelenverwandten, zu einem Ort des Austausches, zu einem Ort der Heilung und des Teilens von Gottes Liebe.

Möge Gottes Segen mit Ihnen sein und Ihre Hilfe belohnen. Wie Christus sagte: "Was ihr getan habt einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“

Lyudmyla Zuber, ukrainisch-katholische Gemeinschaft Bern

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