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Heimat

Kolumne «Adiéu» von Karl Johannes Rechsteiner

Woran erinnern wir uns wohl in den letzten Momenten unseres Lebens? Welche Bilder tauchen im Lebensfilm auf? Sind es Menschen, die uns berührt haben? Denken wir an Situationen, die wir nicht lösen konnten? An Höhepunkte des Erfolgs? Tiefpunkte der Enttäuschung? Vielleicht kommen uns Orte in den Sinn, die mit unserem Leben verbunden sind? Seelenlandschaften, in denen wir uns daheim gefühlt haben. Quasi Heimat als Ort, wo wir uns wohl fühlten?

Zwar durfte ich schon auf fast allen Kontinenten Eindrücke sammeln und Freundschaften schliessen. Doch wenn ich mir die aufgelisteten Fragen stelle, schweife ich nicht in die Ferne, sondern bleibe nahe, dort, wo ich immer wieder gelebt habe über Jahrzehnte – als Kind und bis heute, wo meine Pensionierung beginnt.

In Bern aufgewachsen komme ich wie viele Leute nicht los von dieser Stadt, dieser Region, diesem Land. Hier ist der Gurten für mich ein heimatlicher Ort. Unzählige Bilder steigen in mir auf: Von durchtanzten Nächten an den ersten folkigen Gurten-Festivals. Von Luftsprüngen und bunten Kindergesichtern an Spielfesten auf der grossen Wiese. Von halsbrecherischen Schlittenfahrten auf eisigen Pisten ins Tal. Von innigen Küssen und traurigen Feiern. Von durchnässten Spaziergängen im Platzregen. Oder von Guggemusig-Auftritten. Und von neuen Aussichten, Gesichtspunkten und Blickwinkeln. Wo liegt Ihr Hausberg?

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