Das Erdbeben in Aleppo hinterlässt ein Meer der Verwüstung. Foto: Don Bosco Jugendhilfe Weltweit

Hoffnung schenken

Katholische Berner Nothilfe für Syrien

Die Katholische Kirche Bern unterstützt die Syrien-Hilfe der «Don Bosco Jugendhilfe Weltweit» mit 30.000 Franken aus ihrem Nothilfe-Budget.

Von Christian Geltinger

Noch alle haben die erschreckenden Bilder des verheerenden Erdbebens Anfang Februar vor Augen. Mit der Türkei, mehr noch mit dem Raum um die nordsyrische Stadt Aleppo traf es erneut eine Gegend, die auf vielfältige Weise vom Schicksal heimgesucht wurde, und damit die Ärmsten der Armen. Für viele Menschen ging es ums nackte Überleben.

Die Tage im Anschluss des 6. Februars, an dem das Erdbeben mit einer Stärke von 7, 8 die Region heimsuchte, herrschte ein Klima des Hoffens und Bangens. Viele Menschen weltweit verfolgten schockiert, wie die Zahl der Toten und Verletzten in kürzester Zeit astronomische Ausmasse annahm. «Eine Person sprang zum Beispiel aus dem 6. Stock ihres Hauses und überlebte fast unbeschadet. Jemand anderer wurde von einem Betonbrocken getroffen und kann noch immer gehen. Ein eineinhalbjähriges Mädchen war den ganzen Vormittag verschüttet. Helfer schafften sie unversehrt aus den Trümmern herauszuziehen. Das sind hoffnungsvolle Lichtblicke in dunklen Zeiten wie diesen», beschreibt die Bauingenieurin Zeina Chahoud, engagiertes Mitglied im Don Bosco Jugendzentrum Aleppo, die Lage kurz nach dem Beben. Mittlerweile geht man von rund 55.000 Toten – das entspricht ungefähr der Einwohnerzahl von Biel – und 125.000 Verletzten aus.

Gleichzeitig war über geopolitische Konflikte hinweg eine tiefe Solidarität mit den Menschen vor Ort zu spüren. So bedankten sich die Türken ausdrücklich bei ihren griechischen Nachbarn für deren grosszügige Hilfe in der türkischen Zeitschrift Hürriyet mit dem Aufhänger: «Efharisto poli file!» (Vielen Dank, Freunde!), was die angespannte Lage zwischen den beiden Nachbarn deutlich verbesserte.

Umgekehrt fühlte sich die Region Aleppo lange Zeit vom Rest der Welt förmlich im Stich gelassen. Bei vielen entstand der Eindruck, man habe die ohnehin schon stark zerstörte Stadt im Herzen des umkämpften syrischen Gebiets längst aufgegeben.

Die Salesianer, die sich insbesondere der Jugendsozialarbeit verschrieben haben, betreiben mit ihrer «Don Bosco Jugendhilfe Weltweit» ein eigenes Jugendzentrum in Aleppo. Im Gegensatz zu vielen anderen Gebäuden hielt das Haus der Salesianer auf Grund seiner stabilen Bauweise dem Erdbeben stand und konnte so insgesamt 450 Menschen einen sicheren Unterschlupf bieten. Im Jugendzentrum werden die Menschen versorgt. Sie erfahren aber vor allen Dingen auch seelischen Zuspruch durch Seelsorger und Sozialarbeiter.

Schnell und unbürokratisch hat der Kleine Kirchenrat der Katholischen Kirche Region Bern nur wenige Tage nach dem Erdbeben eine Unterstützung des Engagements der Salesianer in Aleppo aus ihrem Nothilfe-Budget in einer Höhe von 30.000 Franken beschlossen.

Sichere Unterkunft und Verpflegung nach schwerem Erdbeben – Don Bosco

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