Bild: Artem Sapegin, unsplash.com

«Laudato si!»

Kolumne «Adieu» von Andrea Meier

Der Sonnengesang von Franz von Assisi. Ein grosses Lob der Schöpfung von dem Heiligen, der der Legende nach im Wald den Vögeln gepredigt hat und den Wolf seinen Bruder nannte. Ein Lied, das einen unendlich warmen Blick auf die Welt wirft. «Ich will dich loben Gott für den Sommer, mich einhüllen in Wärme, mich erfüllen lassen von deiner Freundlichkeit, die aller Welt gilt.»

Mein Vater hat einen kleinen Anstecker mit dem Text «Lob tut gut». Ich habe ihn immer so gelesen, dass wir einander mehr loben sollten: nicht nur nörgeln und korrigieren, sondern auch dann eine Bemerkung machen, wenn etwas besonders gut gelungen ist. Und sicher ist das richtig, aber tut es vielleicht auch gut, denke ich jetzt, Lob auch mal einfach in den Himmel zu schicken?

Und ja, es ist nicht ganz so einfach, wenn man anfängt die Sache zu Ende zu denken… Schöpfung, Gottes eingreifen in die Welt, die Freiheit des Menschen – ganze Bibliotheken sind gefüllt mit Fragen und Antwortmöglichkeiten zu diesen grossen Themen.

Aber lohnt es sich, mich davon abschrecken zu lassen? Muss ich mich verstricken in die Frage danach, was genau Gott mit der samtigen Pfirsichhaut oder den aufgekratzten Kindern zu tun hat? Oder reicht es heute vielleicht, einzustimmen in das Loblied, auch wenn ganz viele Fragen offen bleiben. Weil Lob gut tut. Weil es mir hilft den Blick auf das zu richten, was gut läuft, was schön ist und Freude macht.


Den vollständigen Text können Sie nachlesen auf www.radiopredigt.ch.

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