Die Katholische Kirchgemeinde in Münsingen wurde mit dem Schweizer Solarpreis 2022 ausgezeichnet. Die Anlage deckt den eigenen Energiebedarf zu 670 Prozent!
Die 1970 ursprünglich als Provisorium erbaute Fastenopferkirche in Münsingen wurde seit 2010 kontinuierlich energietechnisch saniert. Die Ölheizung wurde durch eine Wärmepumpe mit sechs Erdsonden ersetzt. 2017 wurde eine erste Photovoltaikanlage zur Stromgewinnung auf dem Flachdach des an die Kirche angrenzenden Pfarreisaals installiert. Ab 2017 wurden die ganzen Dachflächen mit Photovoltaikpaneelen versehen. Die 149 kWp starke Anlage erzeugt insgesamt jährlich 138 800 kWh/a CO2-freien Solarstrom. Damit deckt sie den Energiebedarf von 20 700 kWh/a der Kirchenräume zu 670 Prozent. Mit dem Solarstromüberschuss von 118 100 kWh pro Jahr könnten 78 Elektro-Autos jährlich 10 000 Kilometer emissionsfrei fahren.
Die 2022 durchgeführte Sanierung der Lüftungsanlage reduziert die Energieverluste ebenfalls. Aufgrund der massiv verbesserten Wärmedämmung sank der gesamte Energiebedarf erheblich. Nun kann die Kirche im Sommer praktisch ohne Zusatzenergie direkt gekühlt werden. Das Lob für die katholische Kirche in Münsingen ist gross. In der Laudatio heisst es: «Die Kirche ist optisch sehr ansprechend und dokumentiert mit den gemessenen Werten das grosse Solarstrompotenzial von kulturell-gewerblichen Bauten für die Energiewende in der Schweiz.» Dafür wurde sie nun mit dem Schweizer Solarpreis, dem Norman Foster Solar Diplom 2022, ausgezeichnet. Die Kirche ist ein Beispiel für den vielfältigen Einsatz von Pfarreien und Kirchgemeinden für ökologische, erneuerbare und nachhaltige Lösungen bei den eigenen Liegenschaften.
https://www.kathbern.ch/muensingen/news-artikel/solaranlage-nimmt-gestalt-an