Die Berner Gesundheit bietet mit ihrem PapaRat Vätern mit Migrationshintergrund eine Plattform, sich über Fragen zu ihrer Rolle als Väter in einem veränderten gesellschaftlichen Umfeld auszutauschen.
Lange Zeit wurde das Thema Erziehung in den Verantwortungsbereich der Mütter abgeschoben. Erst vor wenigen Jahren wurde der Vaterschaftsurlaub in der Schweiz per Volksabstimmung auf zwei Wochen festgelegt, was viel über die sogenannte "klassische Rollenverteilung" aussagt. Im Kontext von Familien mit Migrationshintergrund zeigt sich ein, vielfach kulturell bedingtes, ähnliches Rollenverständnis, mit oftmals fatalen Folgen.
Auf der Suche nach der eigenen Rollenidentität
Während es Frauen durch ihre Mutterrolle in der Regel leichter fällt, gesellschaftlichen Anschluss zu finden, weil speziell für diese Zielgruppe zahlreiche Angebote zur Integration sowie zur Förderung der sozialen, physischen und psychischen Stabilität existieren, fühlen sich Männer nicht selten auf Grund von Arbeitslosigkeit ihrer klassischen Funktion als "Ernährer" beraubt und ziehen sich mehr und mehr in sich selbst zurück. Der Neustart in einer anderen Umgebung wird durch die Orientierungslosigkeit in Bezug auf die eigene Rollenidentität zusätzlich belastet. Die Folgen sind im schlimmsten Fall Gewalt in den Familien, Sucht und Selbstmord.
Community Building für Väter
Hier setzt der PapaRat an, ein Gesundheitsförderungs- und Präventionsprogramm der Berner Gesundheit, das sich an Väter mit Migrationserfahrung richtet. Das Programm wird von 14 Vätern aus ebenso vielen Kulturkreisen und Muttersprachen gestaltet. Die Schlüsselpersonen organisieren als Moderatoren Treffen zwischen Vätern aus ihrer Community zu unterschiedlichen Themen. Gemeinsam diskutieren sie in einer ungezwungenen Atmosphäre Fragen rund um Erziehung und Gesundheit.
Die Katholische Kirche Region Bern gratuliert!
Mittlerweile kann das Projekt PapaRat, das von der Katholischen Kirche Region Bern unterstützt wird, auf eine Erfolgsgeschichte von 10 Jahren zurückblicken.
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