
Unter diesem Motto feiert die Katholische Kirche Region Bern am kommenden Wochenende gleich zwei Jubiläen. Vor 225 ist im Berner Münster der erste katholische Gottesdienst nach der Reformation gefeiert worden. Vor 125 Jahren haben die Katholiken in Bern in der Dreifaltigkeitskirche eine neue spirituelle und geografische Heimat gefunden, nachdem sie im Zuge des Kulturkampfes die Kirche St. Peter und Paul neben dem Rathaus an die Christkatholiken abtreten und vorübergehend sogar in Gasthäusern Gottesdienst feiern mussten.
Wenn wir auf die Geschichte zurückschauen, können wir feststellen, dass aus Krisen heraus oft etwas Neues entstanden ist; dass Menschen produktiv wurden und ihr Schicksal in die Hand genommen haben. Die Belagerung Napoleons brachte 1799 die Religionsfreiheit, die Heimatlosigkeit der Katholiken führte zum Neubau der «Dreif», wie sie im Volksmund heisst.
Kirche steht auch heute vor Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt, teilweise sind die Krisen sogar hausgemacht. Umso mehr bin ich dankbar und zuversichtlich, wenn ich die vielen Menschen sehe, die sich in unserer Kirche freiwillig und ehrenamtlich engagieren, die für sozial Schwache und Kranke da sind, die Gemeinschaft leben und die sich für die Erneuerung einer Kirche einsetzen, die den Menschen auf ihrer Suche nach Sinn und Halt im Leben im Blickfeld hat. Wer produktiv auf dem Weg ist, der wird Veränderung als etwas Positives erfahren.