Herzlich Willkommen in der Pfarrei Bruder Klaus Bern
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«Papst Franziskus sagte: ‹Lieber Abbé Nicolas, mach weiter so›»


Nicolas Betticher findet es wichtig, dass der nächste Papst weiterführt, was Franziskus begonnen hat
– auch bei der Aufarbeitung des Missbrauchs.

 

Text von Sabine Gfeller





In Kürze:

  • Papst Franziskus munterte Nicolas Betticher auf, sich weiter für die Aufklärung von Missbräuchen einzusetzen.
  • Der Berner Priester spricht sich für ein kirchliches Strafgericht zur Aufarbeitung verjährter Missbräuche aus.
  • Nicolas Betticher wünscht sich einen Franziskus II, der dieselben Werte vertritt wie der verstorbene Papst.

Die ganze Welt trauert um Papst Franziskus, der am Montag gestorben ist. Was löst sein Tod in Bern aus? Wir haben mit Nicolas Betticher gesprochen. Der 63-jährige Priester leitet die Pfarrei Bruder Klaus im Berner Ostringquartier. Vor eineinhalb Jahren hat er in einem Brief Vorwürfe gegen Bischöfe wegen Vertuschung von sexuellem Missbrauch erhoben. Dem verstorbenen Papst hingegen macht Betticher keine Vorwürfe.

Herr Betticher, haben Sie Papst Franziskus mal persönlich getroffen?

Ja, sogar mehrmals. Ab und zu war ich in Rom und übernachtete im Haus Santa Marta. Dort haben wir jeweils zusammen zu Mittag oder zu Abend gegessen. Bei unserer ersten Begegnung sprach er mich auf dem Gang an und erkundigte sich, woher ich komme. Er war wie ein guter Vater zu seinem Sohn.

Was löst sein Tod bei Ihnen aus?

Gemischte Gefühle. Einerseits bin ich sehr traurig. Er hinterlässt eine grosse Lücke. Andererseits Bewunderung. Sein Tod zeigt einmal mehr seine Bescheidenheit. Er hat am Ostersonntag noch Leute gesegnet, bevor er am Ostermontag gestorben ist.

Wer soll seine Lücke füllen?

Zuerst müssen wir der Trauer Raum geben. Gestern läuteten um 15 Uhr in der ganzen Schweiz die Glocken der katholischen Kirchen. Und am kommenden Sonntag widmen wir ihm in unserer Kirche einen Dankesgottesdienst. Aber klar, viele stellen sich die Frage: Wie geht es weiter?

Und?

Ich wünsche mir einen Franziskus II. Der Name geht zurück auf Franz von Assisi aus dem 13. Jahrhundert. Er ist mein Lieblingsheiliger. Er geht auf die Armen, die Ausgeschlossenen, die Migrantinnen und Migranten zu. Mit der Namenswahl hat Papst Franziskus sein Programm gesetzt – und es umgesetzt. Er hat sich für den interreligiösen Dialog und die Umwelt engagiert. Und er hat sich dafür eingesetzt, dass Frauen mehr Mitbestimmung und Verantwortung erhalten.

Ist die Welt bereit für eine Päpstin?

Das glaube ich nicht. Die Schweiz vielleicht schon. Aber wir sind nicht die Weltkirche. Jetzt eine Päpstin zu weihen, wäre zu voreilig. Zuerst gilt es die Frage zu klären: Darf eine Frau Priesterin werden? Bischöfin? Und als Letztes: Päpstin?

Das klingt sehr träge.

Das langsame Tempo ist auch eine Chance. Die katholische Kirche zählt 1,4 Milliarden Mitglieder, verteilt über die ganze Welt, auf verschiedene Kulturen. Geht es langsam voran, ist die Chance höher, alle mitzunehmen. Sonst kommt es zum Bruch wie bei der Reformation. Gleichzeitig darf man nicht zu langsam vorgehen. Der nächste Papst sollte weiterführen, was Franziskus begonnen hat – auch bei der Aufarbeitung der Missbrauchsfälle.

Manche finden aber, Papst Franziskus habe gerade beim Thema sexueller Missbrauch zu zurückhaltend und zu zögerlich agiert.

Der Papst hat mehrere Dinge eingeleitet. Zum Beispiel hat er grünes Licht für ein nationales Kirchenstrafgericht in der Schweiz gegeben.

Kirchenstrafgericht?

Innerhalb von diesem könnte die katholische Kirche die Verjährung aufheben. Denn bis ein Missbrauchsfall zur Justizbehörde kommt, ist er oft schon verjährt. Ein nationales Kirchenstrafgericht könnte den Fall trotzdem aufarbeiten.

Was würde das bringen?

Als Konsequenz dürfte ein Täter etwa nicht mehr als Pfarrer oder Bischof arbeiten. Den Opfern würde das bei der Aufarbeitung des Missbrauchs helfen. Das Kirchenstrafgericht soll die Justizbehörde aber nicht ersetzen. Beides soll parallel laufen. Wichtig ist, dass die kirchenrechtliche Aufarbeitung unabhängig von einem Bischof läuft. Ich hoffe, dass das in Verdachtsfällen auf Missbrauch obligatorisch wird.

Sie haben selbst in einem Brief schwere Vorwürfe gegenüber Schweizer Bischöfen erhoben. Es ging um sexuelle Belästigung von Jugendlichen und Vertuschung von Missbrauchsfällen. Der öffentliche Brief hat in kirchlichen Kreisen nicht allen gefallen.

Ja, aber an der Basis war die Unterstützung für meinen Brief immens gross. Ich bekam Mails aus der ganzen Schweiz. Und von Papst Franziskus erhielt ich die Botschaft: «Lieber Abbé Nicolas, mach weiter so. Ich bete für dich.» Diese Botschaft werde ich nie vergessen. Und der Vatikan hat mehrere Bischöfe gerügt. Eine Rüge ist gemäss kirchlichem Recht sehr streng.

Das klingt beides ermutigend.

Ja, aber ich habe auch Morddrohungen erhalten.

Krass. Haben diese Sie eingeschüchtert?

Im Gegenteil. Sie zeigen: Ich habe damit jemanden gestört. Das ist für mich Ansporn, mich weiter dafür einzusetzen. Wir, auch ich, haben in der Vergangenheit vieles falsch gemacht.

Was denn?

2001 habe ich zum Beispiel als Sekretär im Bistum Lausanne, Genf und Freiburg bei der Befragung eines Missbrauchstäters das Protokoll verfasst. Ich stellte fest, dass der Bischofsvertreter dem Täter mehr glaubte als dem Opfer. Das war völlig falsch. Der Täter und der Vertreter des Bischofs kannten sich gut. Da hatte das Opfer keine Chance, gehört zu werden. Und ich habe nichts gesagt. Als Sekretär durfte ich nicht sprechen.

Bereuen Sie Ihr Schweigen?

Ja, ich hätte das aufschreiben sollen. Wegen der Fehler von damals müssen wir alles daransetzen, es heute richtig zu machen und das aufzuarbeiten. Damit die Leute wieder mehr Vertrauen in die Kirche gewinnen.

Zurück zum Papst – wie haben die Mitglieder Ihrer Kirchengemeinschaft auf seinen Tod reagiert?

Sie waren erschrocken, sagten, sein Tod sei plötzlich gekommen. Gleichzeitig waren sich alle bewusst, wie müde und alt er war. Ich halte immer auch wieder eine Messe auf dem Land. In Thun, im freiburgischen Senseland. Da bin ich in kleinen Kapellen und spüre die Leute. Besonders den Bauern war Papst Franziskus wegen seines ökologischen Engagements nah. Die beiden eint ihre Überzeugung, dass sie die Schöpfung bewahren wollen.

 

Den Originaltext (Quelle: "Der Bund") finden Sie hier.

Ausschnitt aus dem Testament unseres Papstes Franziskus

"Ich habe mein Leben und meinen Dienst als Priester und Bischof stets der Mutter unsres Herrn, der Allerheiligsten Maria anvertraut. Deshalb ordne ich an, dass meine sterblichen Überreste in der Papstbasilika Santa Maria Maggiore den Tag der Auferstehung erwarten." Für seine Grabstätte verfügt er: "Das Grab muss in der Erde sein; einfach und ohne besonderen Schmuck und mit der einzigen Inschrift: Franciscus." Weiter heißt es in dem kurzen Text: "Möge der Herr jenen die verdiente Entlohnung geben, die mir wohl wollten und weiter für mich beten werden. Das Leiden im letzten Abschnitt meines Lebens habe ich dem Herrn geopfert für den Frieden in der Welt und die Geschwisterlichkeit unter den Völkern." Das Testament ist unterzeichnet mit: "Santa Marta, 29 giugno 2022, FRANCESCO." 

Neue Uhrzeit der Eucharistiefeier am Freitag


Ab Freitag, den 25. April, um 10.30 Uhr, Krypta 

Ab Ostern bis Sommer feiern wir die Eucharistie jeden Freitag um 10:30 Uhr in der Krypta - mit anschliessendem Apéro.

Diese neue Vormittagszeit ersetzt somit die bisherige Feier am Abend.

Wir laden Sie herzlich ein und freuen uns auf Ihr Kommen!

Katechesenachmittag

am Samstag, den 3. Mai, um 14.00 Uhr, Pfarreizentrum

Alle Schülerinnen und Schüler sind zum Katechesenachmittag eingeladen.

Nach dem Religionsunterricht findet um 17.00 ein Familieneucharistiefeier statt.

Bei Abwesenheit: Bitte abmelden unter Nummer 079 305 70 45.

Wir freuen uns auf diesen gemeinsamen Nachmittag.

Familieneucharistiefeier mit Velosegen

Am Samstag, den 3. Mai, um 17.00 Uhr 

Am 3. Mai feiern wir eine Familieneucharistiefeier im Rahmen unseres Katechesenachmittags.

Sie sind alle herzlich eingeladen nach der Eucharistiefeier Ihr Velo, Trottinett, Velo-Anhänger, etc. auf dem Kirchenvorplatz segnen zu lassen.

Alle sind mit Ihren kleinen Fortbewegungsmittel herzlich eingeladen!

Der Letzte Hilfe Kurs

Samstag, 3. Mai 2025, von 10.00 – 16.00 Uhr, Tilia Wittigkofen

Das Lebensende und Sterben macht uns als Mitmenschen oft hilflos. Uraltes Wissen zur Sterbebegleitung ist mit der Industrialisierung schleichend verloren gegangen.


Wir bieten einen kompakten Kurs zur Letzten Hilfe an. In diesen Letzte Hilfe Kursen lernen Interessierte, was sie für die ihnen Nahestehenden am Ende des Lebens tun können.


Sterbebegleitung ist keine Wissenschaft, die nicht auch in der Familie und der Nachbarschaft möglich ist. Wir möchten Grundwissen an die Hand geben und ermutigen, sich Sterbenden zuzuwenden. Denn Zuwendung ist das, was wir alle am Ende des Lebens am meisten brauchen. Wir vermitteln Basiswissen, Orientierung und einfache Handgriffe.


Die Letzte Hilfe Kurse wurden in Österreich und Deutschland entwickelt und erfolgreich erprobt.
Die evang.- reformierte Landeskirche des Kantons Zürich bietet diesen Kurs als Kooperationspartnerin in der Schweiz an.

Den Flyer zum Letzte Hilfe Kurs finden Sie hier

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