Dreikönigstag


Drei Könige sollen dem neugeborenen Jesus gehuldigt haben. Gemäss dem Evangelisten Matthäus handelte es sich aber nicht um Könige. Matthäus erwähnt wörtlich Magier, also wohl Sterndeuter, da die Astrologie im «Morgenland» Mesopotamien eine wichtige Stellung hatte; zudem wurden die drei von einem Stern geführt.

Dass sie zu dritt gewesen sein sollen, taucht erst im 3. Jahrhundert auf, vermutlich abgeleitet von den drei Geschenken (Weihrauch, Myrrhe, Gold), die sie mitbrachten. Bis sie die Namen Caspar, Melchior und Balthasar erhalten, dauert es noch einmal ein paar hundert Jahre. Traditionell wird einer der drei mit dunkler Hautfarbe dargestellt – ein Hinweis darauf, dass die Botschaft des Evangeliums allen Menschen gilt.

Sichtbare Göttlichkeit

In der Katholischen Kirche wird am 6. Januar offiziell das Fest der Erscheinung des Herrn gefeiert. Denn in der Anbetung Jesu durch die drei Magier wird an diesem Tag die Göttlichkeit Jesu für die ganze Welt sichtbar. In der evangelischen Kirche wird das Fest (gleichbedeutend) Epiphanie genannt, in der Orthodoxen Kirche Theophanie.

Die Gebeine der drei Magier sollen als Reliquien in einem goldenen Schrein im Kölner Dom liegen. Dorthin wurden sie im 12. Jahrhundert als Kriegsbeute gebracht. Zuvor lagen sie in einer Mailänder Kirche, nachdem sie im 4. Jahrhundert «wiederentdeckt» wurden. Sie sind übrigens gar keine Heilige im katholischen Sinne, denn sie sind bis heute nie heiliggesprochen worden!

Ein Segen fürs Jahr

Dafür, dass die Magier im Grunde eine Nebenrolle im Weihnachtsgeschehen spielen, ranken sich erstaunlich viele Legenden und Brauchtümer um sie. Zu den bekanntesten gehören die Sternsinger. Gruppen von Kindern, Jugendlichen und manchmal Erwachsenen ziehen mit einem Stern auf einer langen Stange durch die Dörfer und Städte, singen Lieder und sammeln Geld für wohltätige Zwecke. Dabei segnen sie die Häuser, indem sie mit gesegneter Kreide die Buchstaben C+M+B auf die Türrahmen schreiben. Die drei Buchstaben stehen nicht nur für Caspar, Melchior und Balthasar, sondern auch für «Christus Mansionem Benedicat», auf Deutsch «Christus segne das Haus».

Ein spezieller Brauch hat sich in Italien entwickelt. Dort ist die Bescherung nicht an Weihnachten, sondern am 6. Januar. Die Geschenke bringt die gute Hexe Befana (der Name ist abgeleitet von Epiphania). Die Ostkirche feiert ohnehin erst an diesem Tag Weihnachten. Der Brauch des Dreiköngskuchens jedoch scheint – abgesehen von der goldenen Königskrone – keinen inhaltlichen Bezug zu den drei Magiern zu haben.

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