Gründonnerstag

Am Vorabend von Karfreitag soll Jesus zum letzten Mal mit seinen Jüngerinnen und Jüngern zusammengesessen sein (ganz unter sich waren die Männer wahrscheinlich nicht). Mit dem Gedenkgottesdienst ans Abendmahl beginnt das Oster-Triduum, welches mit dem Osternachts-Gottesdienst endet.

Der Name leitet sich gemäss Herkunftswörterbuch nicht etwa von der Farbe Grün ab, sondern vom althochdeutschen grinan (weinen; vgl. greinen, berndeutsch «gränne»). Dennoch ranken sich allerhand «grüne» Bräuche um diesen Tag. So wird seit dem Hochmittelalter an dem Tag gerne grünes Gemüse gegessen. Büssern, die bis dahin als «dürres Holz» galten, wurden am Gründonnerstag die Sünden erlassen, so dass sie wieder lebendiges, grünes Holz am Baum der Kirche wurden. Möglicherweise geht darauf auch die liturgische Farbe Grün zurück, die früher für den Tag galt. Heute ist weiss die liturgische Farbe, daher wird der Tag gelegentlich auch weisser Donnerstag genannt.

Ein wichtiger Gründonnerstags-Brauch ist die Fusswaschung. Priester waschen zwölf Personen rituell die Füsse. Früher war dies Männern vorbehalten, 2016 erlaubte Papst Franziskus die Fusswaschung auf für Frauen. Auch der Papst selbst wäscht an diesem Tag die Füsse von Häftlingen, Behinderten oder Flüchtlingen. In der Messliturgie wird den Worten «Am Abend, da er verraten ward…» der Hinweis zugefügt: «…das ist heute…». An vielen Orten feiert die Gemeinde nach der Messe ein gemeinsames Mahl mit Fladenbrot und Wein.

Diese Website nutzt Cookies. Durch die weitere Nutzung der Site stimmen Sie deren Verwendung zu und akzeptieren unsere Datenschutzrichtlinien.