Die 16 Tage gegen Gewalt an Frauen beschäftigen sich mit geschlechterspezifischer Gewalt, dieses Jahr «Feminizid». Foto: zVg

16 Tage gegen Gewalt an Frauen

Veranstaltungen mit Unterstützung der Berner Kirchen am 7., 8. und 10. Dezember

Die Aktionstage gegen Gewalt an Frauen stehen dieses Jahr im Zeichen des Feminizids. Drei Veranstaltungen sensibilisieren und geben Einblick in das komplexe Thema des Mordes an Mädchen und Frauen.

Feminizid ist leider Gottes nichts Neues. Dass Frauen die Mehrzahl der Opfer häuslicher Gewalt sind, kommt in den Statistiken allerdings meist nicht zum Vorschein. Es wird von Beziehungsdelikten oder Familiendramen gesprochen. Jede zweite Woche wird in der Schweiz eine Frau getötet. Feminizide werden mehrheitlich von Männern verübt. Toxische Männlichkeitsbilder haben einen Anteil an diesen Verbrechen. Die 16 Tage gegen Gewalt an Frauen wollen mit verschiedenen Veranstaltungen die Bevölkerung sensibilisieren und Veränderungen zugunsten von Frauen erreichen.

Podium «Feminizid» (Rotonda, Dreifaltigkeit): Die katholische Kirche im Dialog organisiert in Zusammenarbeit mit der Fachstelle Gewalt Bern ein Podium zum diesjährigen Thema der 16 Tage, «Feminizid». Behördliche Fachpersonen aus der Staatsanwaltschaft, KESB und Polizei und Personen aus dem therapeutischen Kontext diskutieren die Gefahren und Einschätzungen zum Thema Feminizid im Berufsalltag von Behörden und Therapie.

Mittwoch, 7. Dezember, 18.30–20.00 Uhr: Podiumsdiskussion mit Aperitif, mitorganisiert von der Katholischen Kirche Region Bern, Rotonda, Dreif-Areal, Sulgeneckstrasse 11 Infos: peter.sladkovic@kathbern.ch

• Podium «Feminizide und Gewalt in Asylunterkünften: Gewaltproduzierende Umstände?»: Das Podium im alten Käfigturm geht der Frage nach potentiell gewaltproduzierenden Umständen in Asylunterkünften nach. Die fehlende geschlechtersensible Unterbringung und Betreuung von geflüchteten Frauen führt dazu, dass sich diese nicht sicher fühlen und Gewalt bis hin zu Feminizid erleben. Was muss getan werden, damit sich geflüchtete Frauen sicher und geschützt fühlen? Ergänzt wird das Podium mit Lesungen von Berichten über Feminizide und Erfahrungen von Frauen in Asylunterkünften. Das Polit-Forum Bern im Käfigturm wird seit Jahren von der RKZ unterstützt.

Donnerstag, 8. Dezember, 18:30 - 20:00 Uhr: Podium mit Polit-Forum Bern im Käfigturm, Marktgasse 67, 3011 Bern, 4. OG. Anmeldung und weitere Infos.

• Tagung «UNehrenmord & UNehrengewalt»: Die Tagung im Haus der Religionen widmet sich der verwandtschaftsbasierten Geschlechtergewalt im Migrationskontext. Im Jahr 2005 erschlug ein Schweizer Mann seine Ehefrau und ihre zwei gemeinsamen Kinder, danach tötete er sich selbst. Die Medien berichteten über das «Familiendrama». Im selben Jahr wurde eine Frau von ihrem pakistanischen Mann mit einem Hammer getötet – zur «Ehrenrettung», wie geschildert wurde. Inwiefern sind solche Fälle von Feminiziden vergleichbar? Wann ist eine Tötung «ehrenbasiert» – oder noch grundlegender: Was ist denn überhaupt «Ehre» und wer verfügt darüber? Diesen komplexen Fragen soll an der Tagung auf den Grund gegeangen werden.

Samstag, 10. Dezember, 13.30–21.00 Uhr: Tagung «UNehrenmord & UNehrengewalt: Verwandtschaftsbasierte Geschlechtergewalt im Migrationskontext»:, Haus der Religionen, Europaplatz 1, Bern. In Zusammenarbeit mit der Fachstelle Zwangsheirat. Anmeldung oder Spontanbesuch.

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