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Damit Mann weiss wohin

Die Berner Kirche unterstützt das Männerhaus Zwüschehalt

Häusliche Gewalt kann auch Männer betreffen. Der Verein "ZwüscheHalt" schafft mit einem Männer- und Väterhaus auch in Bern einen Ort, um zur Ruhe zu kommen. Die Katholische Kirche Region Bern unterstützt es weiterhin mit jährlichen Beiträgen bis 2024.

Gewalt ist nicht männlich, sondern menschlich. Auch Männer können Opfer von häuslicher Gewalt werden. Manche Väter brauchen zum Beispiel nach einer Trennung einen Ort, an dem sie mit ihren Kindern Schutz und Unterstützung finden – ins Haus von Zwüschehalt können sie in Notlagen ihre Kinder mitbringen. Oder sie erhalten fachkundige Beratung und professionelle Unterstützung. Es ist anspruchsvoll aus der Gewaltspirale auszubrechen. Doch es ist möglich.

Ende März 2022 hat der Kleine Kirchenrat entschieden, das Berner Männerhaus von Zwüschehalt für die Jahre 2022, 2023 und 2024 mit einem jährlichen Beitrag von je 22'000 Franken zu unterstützen. Die Gesamtkirchgemeinde Bern und Umgebung unterstützte das Projekt bereits seit dem Jahr 2017 während des Aufbaus des Männerhauses. Denn das Angebot des ist ein wichtiger Baustein, um Menschen in einer Krise beizustehen. Dies entspricht auch dem diakonischen Auftrag der Kirche.

Handeln von Mensch zu Mensch

Das Männer- und Väterhaus Zwüschehalt in Bern liegt zentral und bietet Platz für bis zu acht Personen. Es ist speziell auf die Unterstützung von Vätern mit Kindern und auch Babys eingerichtet. Aufgenommen werden Männer und Väter,

  • die physisch, psychisch oder sexuell misshandelt wurden,
  • die von ihren Familienangehörigen bedroht oder stark kontrolliert werden,
  • die nach einer häuslichen Auseinandersetzung die gemeinsame Wohnung verlassen müssen oder wollen, beispielsweise nach einer polizeilichen Wegweisung oder präventiv, um eine gespannte Situation zu entschärfen,
  • die nach heftigen Auseinandersetzungen erschöpft und kraftlos eine Auszeit benötigen.

Ob Frauenhäuser oder ein Männerhaus – die Funktion der Angebote ist ähnlich. Der ZwüscheHalt fragt nicht danach, wer ein "Opfer" ist. Er dient als Notunterkunft

Neue Männerbilder

Wer den Schutz des Zwüschehalts in Anspruch nimmt, ist keineswegs ein Versager - im Gegenteil: Sich und allenfalls die eigenen Kinder zu schützen, ist keine Schwäche, sondern ein Zeichen von Verantwortung. Das Bild vom Mann, der "seinen Mann" stellen will, funktioniert nicht, wenn jemand deswegen zusammenbricht. Eine Auszeit kann zudem eine Spirale der Gewalt stoppen. Sie soll helfen, dass das Leben geordneter weitergeht. Zwischenhalte ermöglichen neue Perspektiven.  

www.zwueschehalt.ch

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