Seit dem schrecklichen Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine leben Millionen von Menschen auf der Flucht. Leidtragende sind nicht selten die Kinder. Sie verlieren den Kontakt zu Freunden und Familienmitgliedern, aber auch einen unbelasteten Zugang zu ihrer eigenen Kultur. Mit der Ukraine-Million unterstützt die Katholische Kirche Region Bern u.a. einen beliebten Bildungsort für Kinder in der Pfarrei Dreifaltigkeit.
Wer sich an seine eigene Schulzeit zurückerinnert, der hat möglicherweise noch die als äusserst penetrant empfundenen Aufforderungen der Eltern im Ohr, noch einmal die Vokabeln für den nächsten Test zu wiederholen, verbunden mit vermeintlich gut gemeinten Empfehlungen wie "Ohne Fleiss, kein Preis", "Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr" oder "Man muss immer am Ball bleiben".
Freiwillig in die Samstagsschule
Ganz anders ist die Situation bei den Kindern geflüchteter ukrainischer Familien, die sich ein Mal pro Woche zur Samstagsschule in den Räumlichkeiten der Pfarrei Dreifaltigkeit treffen, und das freiwillig! Mittlerweile umfasst die Schule, die die beiden in Bern lebenden Ukrainerinnen Olga Pikh und Lyudmyla Zuber ins Leben gerufen haben, über 80 Schüler:innen und platzt aus allen Nähten.
Sicherheit geben - Perspektiven eröffnen
Olga Pikh und Lyudmyla Zuber sehen sich in gewisser Weise als Seelsorgende. Sie geben den Kindern Struktur und Sicherheit. Wichtig ist ihnen ein unbelasteter Zugang zur ukrainischen Sprache und Kultur. Schliesslich gehört es auch zu einer guten Integration, die eigenen Wurzeln zu kennen. Sie gaben ihrer Schule daher auch den Namen Ridne Slovo (Das einheimische Wort). Gleichzeitig eröffnet die Beschäftigung mit der eigenen Herkunft und dessen Lerninhalten die Perspektive auf eine mögliche Rückkehr in die Heimat und eine Zukunft in Frieden. Denn Bildung ist einer der wichtigsten Schlüssel gegen sozialen Abstieg.
Unbeschwerte Momente schenken
Mit der Ukraine-Million aus dem Fördertopf Bärner Härz hat die Katholische Kirche Region Bern die entscheidenden Weichen für dieses nachhaltige Projekt gestellt und wird die wertvolle Arbeit von Olga Pikh und Lyudmyla Zuber auch im zweiten Halbjahr bis zum Sommer 2024 grosszügig unterstützen, um Kindern in Not eine Perspektive zu bieten und ein paar unbeschwerte Momente zu schenken.
Lesen Sie einen ausführlichen Artikel zu dem Projekt im Pfarrblatt.