Sogenannte Stolpersteine erinnern künftig auch in Bern an die Opfer des Nationalsozialismus (Foto: Franziska Rothenbühler)

Erinnerung durch Stolpersteine

Diese Woche werden kleine Gedenktafeln an Nazi-Opfer in Bern verlegt

Sie werden «Stolpersteine» genannt, weil man im Alltag darüber stolpert: Kleine Gedenktafeln im Boden erinnern an das Schicksal von Menschen, die Opfer der Nazis wurden. Nun werden fünf Steine auch in Bern verlegt.

Diese Bsetzisteine mit Namen erinnern an den Nationalsozialismus – die Opfer werden in Erinnerung gerufen, ihre Gesichter und Geschichten. In der Schweiz konnten bisher in Zürich, Basel und Winterthur Stolpersteine verlegt werden – nun auch in der Bundesstadt. 1992 begann der Künstler Gunter Demnig das Projekt, um an das Schicksal der Menschen zu erinnern, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Die kleinen Messingtafeln werden meist vor den letzten Wohnhäusern der Nazi-Opfer ins Pflaster eingefügt. In Deutschland und rund 30 europäischen Ländern wurden bisher etwa 90’000 Stolpersteine verlegt – das grösste dezentrale Mahnmal der Welt.

Die Berner Lokalgruppe des Vereins Stolpersteine Schweiz setzt am 15. Juni die ersten fünf Stolpersteine in der Stadt Bern. Sie ehren Opfer des Nationalsozialismus, die in Bern gelebt oder sich hier aufgehalten haben:

  • Arthur Bloch (*1882) an der Monbijoustrasse 51
  • Lucien Leweil-Woog (*1896) an der Spitalgasse 14
  • Guido Zembsch-Schreve (*1916) am Distelweg 1
  • Celine Zagiel (*1925) und Simon Zagiel (*1921) an der Genfergasse 22

Anlass mit Bischof Felix Gmür

Am Donnerstag, 15. Juni, um 18 Uhr findet eine Gedenkveranstaltung im Zentrum Paul Klee statt: mit Res Strehle (Verein Stolpersteine Schweiz), Alec von Graffenried (Stadtpräsident), Dalia Schipper (Jüdische Gemeinde Bern), Pfarrerin Rita Famos (Evangelisch-Reformierte Kirche Schweiz), Bischof DDr. Felix Gmür (Präsident Schweizer Bischofskonferenz) sowie einem Grusswort von Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider. Es folgen Vorträge der alt-Nationalräte François Loeb und Josef Lang sowie Darbietungen von Knackeboul (Rapper, Beatboxer) – Schluss um 19.45 mit einem Apéro. Die Katholische Kirche Region Bern leistet einen Unterstützungsbeitrag an die Verlegung der Stolpersteine in der Bundesstadt.  

www.stolpersteine.ch

 

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