Der Grosse Kirchenrat genehmigte die Bauabrechnung zum Franziskushaus Jegenstorf – Mehrfamilienhaus und Kirchenzentrum, erbaut mit ökologischen Kriterien (Foto: Norbert Graf)

Kirche, Klima und Kredite

Die erste Sitzung der neuen Legislatur des Grossen Kirchenrats der Region Bern war geprägt von Nachhaltigkeitsfragen

Der Grosse Kirchenrat, das regionale Kirchenparlament, tagte in Bern erstmals in erneuerter Zusammensetzung der neuen Legislaturperiode. Die Kreditabrechnungen verschiedener Bauprojekte waren von ökologischen Fragen ebenso geprägt wie der Jahresbericht, die Finanzstrategie und eine Klima-Motion.

Die Bauabrechnung des Lifteinbaus und der Küchensanierung im Pfarreizentrum St. Antonius in Bümpliz wurde ebenso ohne Gegenstimmen genehmigt wie sämtliche Geschäfte des Abends. Der Rechenschaftsbericht 2022 des Kleinen Kirchenrates dokumentierte einerseits mit dem grössten Budgetposten für gemeinschaftliche Anliegen einmal mehr die soziale Ausrichtung der röm.-kath. Gesamtkirchgemeinde Bern und Umgebung. Andererseits wurde sichtbar, dass die Nachhaltigkeit zu einem Schwerpunkt von Katholisch-Bern wird: mit mehr Solarstrom, Biogas und energetisch sanierten Gebäuden.

Die nachhaltige Ausrichtung zeigte sich an der Versammlung in der Rotonda der Dreifaltigkeitspfarrei auch bei den weiteren Geschäften. Der Neubau in Jegenstorf mit Gesamtkosten von gut 6 Mio. Franken ist als Franziskushaus sowohl ein Mehrfamilienhaus wie ein Kirchenzentrum – er wurde in Mischbauweise mit viel Holz als nachwachsender Rohstoff erstellt, samt Wärmepumpe, Photovoltaikanlage und Salzspeicher für die Energie.

Die Sanierungs- und Unterhaltsarbeiten im Ökumenischen Zentrum Kehrsatz umfassen ebenfalls Investitionen in die Solarstromproduktion. Das vor bald 50 Jahren erstellte Gebäude mit der Andreaskirche war der erste ökumenische Kirchenbau in der Schweiz. Eine massive Einsparung bei der elektrischen Energie wird zudem nach der Umstellung der Beleuchtung auf LED-Lampen im Pfarreizentrum St. Mauritius in Bethlehem erwartet.

Die einstimmig verabschiedete Finanzstrategie der Gesamtkirchgemeinde für die kommenden Jahre widerspiegelt die gesunde Finanzlage mit komfortablem Bilanzüberschuss. Dabei sollen künftig Nachhaltigkeitskriterien mehr Gewicht erhalten. Zur Kenntnis nahm das Parlament auch die Einreichung einer Klima-Motion durch Markus Geiser, der nach zwölf Jahren in der parlamentarischen Baumkommission für die Berner Kirche einen Massnahmenplan fordert, um die globalen Klimaziele auch lokal zu erreichen. Der Kleine Kirchenrat wird in den nächsten Monaten auf den Vorstoss antworten.

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