Mit Kamm und Krug - die heilige Verena.

Im Zeichen von Kamm und Krug

Der eindrückliche Lebensweg der heiligen Verena, Patronin des Bistums Basel.

«Erlebe ihr Leben nicht nur in den Worten, sondern auch in den Taten. Du wirst sie als deine Fürbitterin besitzen, wenn du, ihren Spuren folgend, sie immer als Vorbild vor Augen hast.» So beginnt die Vita Prior von Verena, die nebst Mauritius, Ursus und Victor, Felix und Regula zum Kreis der ersten Glaubensboten aus Nordafrika zählt.

von Pia E. Gadenz-Mathys


Die Heiligenerzählung enthält viele Parallelen zum Leben Jesu oder auch zu anderen Menschen der Bibel. Verena ist unterwegs wie Abraham und Sara. Auch sie brachen in ihrer Heimat auf (Gen 12,1). Sie zieht sich aber auch zurück in die Einsamkeit – ein weiterer Aspekt der christlichen Spiritualität. Auch von Elija, dem Propheten aus dem Alten Testament, wird berichtet, dass er sich in der Wüste in eine Höhle zurückzog und dort eine Gottes- erscheinung erfuhr (1 Kön 19).

Auch Anfechtungen durch böse Mächte blieben nicht aus. So wurde Verena in Solothurn einige Tage ins Gefängnis gesperrt. Dort empfahl sie sich mit Psalmen und Gebeten dem Schutz Gottes an. Die Vita Prior berichtet über verschiedene Wunder, so etwa das Mehlwunder in Anlehnung an die Elija-Erzählung, wo dieser von Gott die Zusage erhält: «Der Mehltopf wird nicht leer werden ...» (1 Kön 17,14). Gottes Fürsorge um das tägliche Brot gilt es im Alltag nicht zu vergessen.

Und schliesslich ist der Dienst an den Armen, Kranken und Ausgestossenen im Leben der heiligen Verena besonders hervorzuheben – ein zentraler Begriff für die Nachfolge Jesu. So wird im Markus-Evangelium von den Frauen berichtet, die «von Anfang an Jesus nachfolgten und ihm dienten ... und mit ihm hinaufzogen nach Jerusalem» (Mk 15,41). So wird die Heilige zur wahren Jüngerin, zur «Diakonin».

Die heilige Verena wird dargestellt mit Kamm und Krug.

Mit einem Kamm ging sie zu den Verwahrlosten und säuberte sie von den lästigen Läusen. Mit dem Krug hat Verena Wasser oder Wein zu den leidenden Menschen gebracht. Damit wirkte sie heilend.
Im Jahr 2003, anlässlich des 175-Jahr-Jubiläum des Bistums Basel, wurde die heilige Verena, neben den bisherigen Heiligen Ursus und Victor, zur dritten Patronin des Bistums ernannt. Die Heilige ist eine weitere Glaubenszeugin, die in vielen Pfarreien Verehrung erfährt und als Patronin gefeiert wird.

Ihr Leben gleicht einem eindrucksvollen Wanderweg: von Theben in Oberägypten über Mailand und Solothurn bis nach Zurzach. Hier zeichnete sie sich aus durch Frömmigkeit und Nächstenliebe. Hier hat sie in der Mitte des vierten Jahrhunderts ihr Grab gefunden.Die Kirche feiert die heilige Verena jeweils am 1. September. Der Gedenktag entfällt in diesem Jahr, da der Sonntag als Tag der Auferstehung Vorrang hat. Liebe verschenken bleibt trotzdem aktuell!

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