Es ist das Feuer, um das es geht, nicht die Asche. Foto: fotolia, koszivu

Lassen wir uns selbst bewegen

Guthirtsonntag: «Chance Kichenberufe». Junge Leute sollen für kirchliche Berufe begeistert werden.

Seit einiger Zeit läuft in der Deutschschweiz das Projekt «Chance Kirchenberufe». Auf verschiedenen Ebenen wird versucht, Menschen, namentlich junge Menschen, für die diversen Berufe und Berufungen in der Kirche zu begeistern und zu gewinnen.

Die Vielfalt an möglichen Berufen und Berufungen in der Kirche ist beeindruckend: Spezialseelsorgerin, Jugendarbeiter, Pastoralassistentin, Religionspädagoge, Priester, Ordensfrau, Mönch, Sakristanin – um nur einige zu nennen. Die breite Palette, die einlädt, sich einzulassen, ist enorm. Dabei geht es nicht nur um einen Beruf – sondern letztlich um eine Berufung. Ein innerliches Spüren also, in der uns anvertrauten aber nicht immer einfachen Kirche selbst ein Puzzle zu sein, das sich einlässt, auseinandersetzt, aussetzt und immer und immer wieder sich unter Gottes Geist stellt. Letztlich stellen wir uns in die Berufung Christi, in der Aussagen uns begleiten sollen wie: «Fürchte dich nicht!», «Nicht mein Wille, sondern dein Wille geschehe!» «Liebt einander, wie ich euch geliebt habe.»

Zukunftsmanifest

Die Jugend und die Pfarreien will die katholische Kirche in der Deutschschweiz mit der breit angelegten Aktion für ein gesundes Miteinander sensibilisieren. Gleichzeitig soll den Jugendlichen die Vielfalt der Berufe in der Kirche nahegebracht werden. Dazu startete im vergangenen Sommer auf dem Internet unter der Adresse www.was-will-ich.ch eine Umfrage. Diese wurde über Jugendorganisationen, die Jugendseelsorge und den Firmunterricht bekannt gemacht. Über 450 Jugendliche haben daran teilgenommen.
Stichworte halfen in der Umfrage mit, die Antworten zu formulieren. Die Jugendlichen konnten aber auch frei antworten. Fragen sind etwa: Was denken Sie, wenn Sie «Kirche» hören? Hat die Kirche etwas mit ihrem Glauben und ihren persönlichen Antworten auf die grossen Fragen des Lebens zu tun? Was für eine Kirche möchten Sie?
Die Antworten werden zum «Zukunftsmanifest» zusammengefasst. An Pfingsten 2016 wird es den Bischöfen übergeben sowie dort bekannt gemacht, wo es hingehört: in allen Pfarreien der Schweiz. Das Los bestimmt zudem, wer von den Teilnehmenden eine Reise nach Romgewinnt und ihre Botschaft auch im Vatikan überbringt.

Eindrücklich ihre Aussagen

Die bislang gesammelten Antworten sind vielfältig und vielschichtig. Die kleine Auswahl bestätigt jedenfalls, dass eindrückliche Aussagen zusammen gekommen sind:

«Liebe Kirche, ich bin dankbar für die Gemeinschaft, für alles Ringen, Kämpfen, Hinfallen und wieder Aufstehen – miteinander.»

«Ich finde es schön, dass es dich gibt. Ich vertraue darauf, dass der Heilige Geist dich führt.»

«Die Kirche soll für die Menschen da sein, und nicht umgekehrt. Es soll kein exklusiver Club der Armen oder der Frommen oder der Richtigglaubenden sein.»

«Bleibe deinen Traditionen treu – aber verschliesse dich nicht vor dem Leben, den Wünschen und Träumen, aber auch nicht vor den täglichen Herausforderungen der heutigen Menschen.»

«Ich bin Teil der Kirche, des Leibes Christi. Was soll ich als Teil der Kirche, des Leibes Christi, tun? Was soll ich für mich, die Kirche und die Welt tun? Dafür muss ich zuerst zur Suche nach mir selbst und Gott aufbrechen. Und auf dieser Suche – davon bin ich überzeugt – werde ich immer mehr so handeln können, wie Gott, der ein Gott der Liebe ist und der mein Glück will, es sich erträumt. Wir werden verbunden bleiben.»

Jugendliche motivieren

So wollen alle Pfarreien des Berner Oberlandes die Gelegenheit nutzen, am Guthirtsonntag den Gottesdienst zumThema «Berufung» zu gestalten. Tragen Sie doch an diesem Wochenende mit uns zusammen dieses besondere Anliegen im Herzen und vor Gott, damit es fruchtbar wird und Menschen sich auf den Weg ihrer Berufung machen können.
Lassen wir uns selbst bewegen. Bleiben wir eine Kirche, die in Bewegung ist, in der viele unterschiedliche Menschen einen Platz finden und sich mit sich selbst, ihren Mitmenschen und Gott auseinandersetzen können. ich danke allen, die sich freiwillig und beruflich für die Kirche einsetzen! Es ist nicht unsere Kirche, sondern Gottes Kirche. Darum müssen wir auch nie Angst haben um sie. Vertrauen wir letztlich auf iHN, der hinter allem Menschlichen immer schon da war und ist!

Im Gebet verbunden,
Patrick Erni-Schmidiger, Gemeindeleiter Pfarrei St. Marien Thun

Hinweise und Informationen: www.chance-kirchenberufe.ch / www.was-will-ich.ch

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