Meine erste Pilgerreise

Noah ist acht Jahre alt und kommt aus der Pfarrei St. Marien Thun. Zum ersten Mal in seinem Leben unternahm er eine Pilgerreise...

Meine erste Pilgerreise von Thun nach Fribourg

Ich heisse Noah und bin acht Jahre alt und möchte euch meine Eindrücke und meine Erlebnisse von der Pilgerreise erzählen. Nach dem Gottesdienst (Christi Himmelfahrt) ging es zu Fuss und mit meinem selbstgemachten Pilgerstock los. Wir liefen von der Kirche St. Marien Thun bis zur Scherzligen Kirche und dort gab es schon den zweiten Pilgerstempel. Schon da taten mir meine Füsse zum ersten mal ein wenig weh. Ich zog meine Schuhe aus und meine Mama klebte mir vorsichtshalber an den Druckstellen einige Blasenpflaster drauf. Von da an hatte ich keine Probleme mehr.

Ich lief bis zur Kirche Amsoldingen und war stolz als wir dort angekommen waren. Pilgern macht durstig und hungrig und so aßen und tranken wir etwas. Danach ging es weiter zu unserer Unterkunft Campingplatz Blumenstein. Als ich dort ankam war ich richtig stolz auf mich und dankte Gott für die Ausdauer, die er mir geschenkt hatte. In Blumenstein hatte es eine alte Kapelle. In dieser haben wir übernachtet. Am Abend durfte ich das Feuer entzünden damit wir unsere Würstchen grillen konnten. Anschliessend konnte ich das erste mal in einem Massenlager mit meinem neuen Schlafsack schlafen. Das war aufregend. Ich hatte noch soviel Eindrücke und Gedanken in meinen Kopf, dass es mir schwerfiel einzuschlafen. Doch meine Mama hörte mir zu und so wurde ich ruhiger und schlief dann gegen halb zehn ein.

Am nächsten Morgen weckte mich meine Mama und das obwohl ich zu Hause immer der erste bin der wach ist. Nach dem Frühstück und Pilgersegen ging es weiter nach Wattenwil. Ich betete still für mich: Herr gib mir auch heute die Kraft und die Ausdauer den Weg zu pilgern. Ich schaffte ein grosses Stück zu laufen. Als es zwischenzeitlich richtig steil wurde war ich doch erleichtert mit dem Bus fahren zu dürfen.Meine Mama kam dann auch nach Riggisberg und als ich sie sah habe ich mich so gefreut. Ich umarmte sie und erzählte ihr, dass ich mir ganz allein einen Teller Pommes bestellt hatte. Sie war stolz auf mich!

Die letzte Etappe an diesem Tag bin ich wieder mitgelaufen und wir kamen dann auf dem Bauernhof Muriboden an. Dort konnte man im Stroh schlafen. Doch meine Mama und ich machten es uns in einem Zweibettzimmer gemütlich, da ich öfters mit einer Allergie zu kämpfen habe. Schön war für mich, dass ich diesen Bauernhof schon von einem Schulausflug kannte. Und so fühlte ich mit dort bei Christine und ihrem Mann sehr wohl. Nachdem Christine uns alles gezeigt hatte, ging ich zum Barfusspfad und genoss danach das Blütenbad. MeineFüsse dankten es mir sehr. Das schönste war dann das Abendessen. Es gab Spagetti. Mmmh….. lecker!

Am nächsten Morgen ging es weiter nach Schwarzenburg. Nach dem Pilgersegen gingen wir alle guten Mutes los. In Schwarzenburg angekommen, hatte ich sogar ein wenig Zeit den Götti von meinem Bruder zu besuchen. Der war sehr stolz auf mich! Er konnte es fast nicht glauben, dass ich soviel gelaufen bin. Dann sind wir weiter bis nach Heitenried gepilgert. Dort war eine kleine Kapelle mit dem heiligen Jakobus. Wir beteten gemeinsam und zündeten eine Kerze an. In Heitenried angekommen war ichziemlich kaputt. Zum Glück haben mich dann Daniel und Pia mit dem Bus abgeholt.Trotzdem war ich richtig froh ein so grosses Stück geschafft zu haben. In St. Antonio angekommen half ich Pia das Gepäck aus dem Bus zu tragen. Und schon kurze Zeit später kam auch meine Mama an. Wir gingen gemeinsam zur Kapelle und dankten im Gebet Gott für unseren gemeinsamen Tag und das tolle Erlebnis.

Meine Mama war sehr stolz auf mich, dass ich so gut durchgehalten und nie gemeckert habe. Am nächsten Tag sind wir nach dem Pilgersegen früh los gegangen. Unsere nächste Station war Tavers. Dort war gerade der Gottesdienst zu Ende und meiner Mama wurde ein kleines Geschenk zum Muttertag mitgegeben. Das hat sie sich wirklich verdient! Denn sie unterstützt mich immer in meinem Leben. Danke, dass Du da bist Mama.Um 15.00 Uhr ging unser letztes Teilstück in Fribourg zu Ende. Ich war glücklich, stolz und unendlich dankbar es geschafft zu haben und habe mir in der Kathedrale Fribourg, den vorerst letzten Pilgerstempel geholt.
Die Kathedrale war wunderschön.Gegenüber von der Kathedrale trafen wir Daniel und Pia. In einer nahegelegenen Eisdiele bekam ich dann ein grosses leckeres Eis. Meinen Pilgerstock, der mich von Anfang an begleitet hatte, habe ich leider bei der Kathedrale vergessen mitzunehmen. Nun hoffe ich, dass ihn ein anderer Pilger auf seinem Weg brauchen kann. Zum Schluss möchte ich noch erwähnen, dass ich auf dieser Reise viel an Ausdauer und Willensstärke dazu gewonnen habe. Es hat mir gezeigt, dass ich so viel schaffen kann, wenn ich auf Gott vertraue und ein Ziel vor Augen habe. Diese Erfahrungen werden mich auch zukünftig in meinem Alltag und in der Schule begleiten.

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