Jacques Hamel (†86). Foto: eglise.catholique.fr

Trauer um ermordeten Priester

Der franzöische Pfarrer Jacques Hamel wurde am 26. Juli von Islamisten ermordet. Mit Bestürzung meldet sich der Vorsitzende des Schweizerische Rats der Religionen zu Wort. Dieser Gewaltakt gehe uns alle an, schreibt Gottfried Locher.

Der franzöische Pfarrer Jacques Hamel wurde am 26. Juli von Islamisten ermordet. Mit Bestürzung meldet sich der Vorsitzende des Schweizerische Rats der Religionen zu Wort. Dieser Gewaltakt gehe uns alle an, schreibt Gottfried Locher.


Der im nordfranzösischen Saint-Étienne-du-Rouvray ermordete Priester Jacques Hamel war offenbar sehr beliebt, um Ausgleich und Dialog bemüht. Er pflegte nach Angaben diverser Agenturen, die sich auf Aussagen von Pfarreimitgliedern stützen, engen Kontakt zur örtlichen muslimischen Gemeinde. Die Moschee sei auf einem Grundstück der katholischen Kirchgemeinde errichtet worden. Noch im Juni forderte Jacques Hamel im örtlichen Pfarrblatt die Gläubigen dazu auf, sich um die Welt zu kümmern: «Und sie dort, wo wir sind, zu einem wärmeren, menschlicheren, brüderlicheren Ort zu machen.» Pfarrer Jacques wurde am 26. Juli Opfer eines grausamen Terroranschlags während der Morgenmesse. Er wurde 86 Jahre alt.  

In einem Kommuniqué verurteilt der Vorsitzende des Schweizerischen Rates der Religionen, Gottfried Locher, diesen Gewaltakt scharf. Gottfried Locher schreibt:  
«Gewaltakt gegen römisch katholische Kirche in Frankreich betrifft uns alle Hinter uns liegen Tage des Erschreckens und der Verunsicherung. Es bewegt uns zuallererst Trauer über den Tod von vielen unschuldigen Menschen, Christen, Juden und Muslimen ohne Unterschied, die zu Opfern der Terroranschläge des sogenannten „Islamischen Staates“ wurden. Wir sind in Gedanken und im Gebet bei den Angehörigen der unschuldigen Opfer, die nicht begreifen können, ihre Liebsten so unerwartet und sinnlos verloren zu haben. Gross ist unsere Trauer gleichzeitig wegen der Ermordung von Pfr. Jacques Hamel, der am vergangenen Dienstagmorgen während einer Messfeier in dem kleinen Ort Saint-Étienne-du-Rouvray nahe der Stadt Rouen in Frankreich zum brutalen Opfer eines neuen Anschlags der radikalen Terroristen wurde. Diese Gewalttat ist offensichtlich gegen Christen gerichtet, betrifft aber alle Menschen guten Willens. Es ist abscheulich, einen Geistlichen, der für Frieden und Versöhnung einsteht, umzubringen. Es handelt sich um eine monströse Herausforderung des Bösen, der wir gemeinsam, über Glaubensgrenzen hinweg, entgegentreten müssen. Kirchen, Synagogen und Moscheen sind Gotteshäuser, sie werden von Menschen als heilige Orte erfahren, in denen gebetet und der Name Gottes öfters erwähnt wird. Gerade deshalb müssen diese Kultstätte respektiert und beschützt werden. Freiheit, insbesondere auch Glaubensfreiheit, Selbstbestimmung und Selbstverantwortung, Achtung vor dem menschlichen Leben, Einheit in Vielfalt: Das sind die Werte für die alle Mitglieder des Rates der Religionen einstehen. Der Schweizerische Rat der Religionen spricht der römisch-katholischen Kirche in Frankreich und weltweit sein aufrichtiges Beileid aus.»
 
Redaktion: Andreas Krummenacher

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