«Wosch fromm wärde?» Priska Moser. Foto: zVg

Und es gibt sie doch - erste Ministrantinnen

Priska Moser ministrierte bereits in den siebziger Jahren in Ostermundigen

«Man hat eine Möglichkeit, jemanden ein Lächeln auf das Gesicht zu zaubern, also wieso nicht? Und es wär doch ziemlich leer, sässen wir nicht auch oben auf den Stühlen, oder?»

Angela Büchel Sladkovic

«Alles in allem ist das Mini-Dasein eine fröhliche Aufgabe, bei der einem ab und zu lustige Missgeschicke widerfahren.» – «Ich habe die Möglichkeit, für eine Weile woanders zu sein. Irgendwo zwischen Erde und Himmel, losgelöst und mit mir selber im Reinen. Das ist ein Gefühl, dass ich nur in der Kirche habe.»

Drei junge Frauen äussern sich in einem Gottesdienst in St. Martin Worb eindrücklich und unvergesslich zur Frage, warum sie ministrieren. Zu den Ministrantinnen der ersten Stunde gehörte Priska Moser.

Im Aufbruch des Zweiten Vatikanischen Konzils – lange bevor der Heilige Stuhl es 1994 offiziell erlaubt – suchen mancherorts Pfarreien in den Siebziger Jahren Mädchen für den Dienst als Ministrantinnen zu gewinnen. «Ist das nicht etwas für die Buben? Warum nicht – was die Buben können, kann ich auch», sagt sich das Mädchen Priska in Ostermundigen und steht schon nach zwei, drei Einsätzen im Mitternachtsgottesdienst vorne am Altar. Es gefällt ihr. Man hat etwas zu tun. «An etwas Lustiges kann ich mich noch gut erinnern», berichtet Priska Moser, «einmal war ich am Samstagabend eingetragen und am Sonntag war niemand. Da bin ich freiwillig am Sonntag nochmals gegangen. Dies verleitete Pater Stuber zur Frage: «Wosch fromm wärde?»

Was sie geworden ist, so meint Priska Moser, hat wohl auch mit dem Ministrieren zu tun. Sie handelt gerne öffentlich. So ist Priska Moser heute als Lektorin tätig, spielt Theater und ihre Arbeit beim Bund – sie organisiert Staatsbesuche und Konferenzen – findet vor vielen kritischen Augen und mancher Kamera statt.

 

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