Unter schwierigen Vorzeichen

Am 3. Dezember tagt die Synode der röm.-kath. Landeskirche des Kantons Bern: Sie muss einige Probleme lösen.

Keine Kandidatur für das Synodalratspräsidium, kontroverser Kampf um finanzielle Gleichbehandlung, und das Projekt zur Revision des Landeskirchengesetzes belasten die Synode der Röm.-kath. Landeskirche des Kantons Bern, die am 3. Dezember in St. Imier tagt. Eine Vorschau.

Mit viel Schwung wählten die Synodalen im Frühling dieses Jahres die Spiezerin Claire Haltner zur Synodalratspräsidentin. Sichtlich gerührt nahm Claire Halter die Wahl an. Verschiedene Partner der Landeskirche, nicht zuletzt die reformierte Schwester, hofften auf eine Entspannung der laufenden Geschäfte, gerade im Rahmen der Revision des Landeskirchengesetzes und der Finanzierungsfrage. Kurze Zeit nach der Wahl erlitt Claire Haltner einen Hirnschlag und musste Ende Sommer ihren Rücktritt bekannt geben (wir berichteten). Eine Findungskommission unter der Leitung von Synodenpräsident Markus Rusch sucht seither intensiv nach einer geeigneten Nachfolge: «Sämtliche Gespräche scheiterten bisher», bedauert Markus Rusch, «wir können an der Synode leider keine Kandidatur bekannt machen.» Die Semi-Professionalisierung, die die Synode in der letzten Legislatur auf Stufe Synodalrat einführte, erwies sich jetzt als Bumerang: «Die Erhöhung der Entschädigungen sind nicht genug zum Leben und zu wenig zum Sterben», scherzt Rusch. Er wird an der Synode eine eigene Idee dazu präsentieren, mehr lässt sich ihm nicht entlocken.

Im Rahmen der Entflechtung von Kirche und Staat, welche die Anstellung der Seelsorgenden an die Landeskirchen übergibt, wird an der Synode der mit Spannung erwartete Vernehmlassungstext zur Kirchengesetzrevision vorgestellt. Der ökumenische Haussegen steht seit den Vorverhandlungen ziemlich schief. Die Katholiken beharren auf Gleichstellung mit der reformierten Kirche. Die Verwalterin der Röm.-kath. Landeskirche Regula Furrer berichtigt: «Die Differenzen – das wird die Vernehmlassung zeigen – bestehen gegenüber dem Kanton und nicht gegenüber den Reformierten. Zudem zeigt die Vernehmlassung auch, dass es nicht einfach um eine Auseinandersetzung unter Exekutivbehörden geht. Unsere Kirchgemeinden stehen grossmehrheitlich hinter der Forderung zur Gleichbehandlung. » Dass der Kampf um die Schatztruhe bisher in den Verhandlungszimmern nicht gelöst werden konnte, bedauert Legislativpräsident Markus Rusch: «Ich finde, wir spielen mit dem ökumenischen Frieden, der in Bern bisher immer geschwisterlich vernünftig war. Zudembelasten wir mit diesen Forderungen auch das ausgezeichnete Verhältnis zum Kanton.»

Mit dem Projekt «Perspektiven 2020» will der Synodalrat die Landeskirche für die zukünftigen Aufgaben fit machen. Ein erster Blick in die Papiere zeigt: eine ungewöhnlich grosse Kiste kommt auf die Landeskirche zu. Mit verschiedenen Arbeitsgruppen wie Personal, Finanzen, Rechtsgrundlagen, Missionen, Pastoral, Kommunikation sollen Lösungen für die künftigen Aufgaben erarbeitet werden. Die Synodalen jedenfalls sind gefordert.

jm

Weitere Informationen zur bevorstehenden Synode finden Sie auf der Seite der Landeskirche

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