Foto: Christoph Wyder

Wir können etwas tun!

Millionen von Menschen sind auf der Flucht, weil sie an Leib und Leben bedroht sind. Während die meisten nur einen anderen Landesteil oder ein Nachbarland erreichen, gelangt ein kleiner Teil von ihnen bis nach Europa und auch in die Schweiz.

Ihr Schicksal bewegt uns und weckt bei vielen den Wunsch, sich für Betroffene zu engagieren und ihnen die Ankunft in der «neuen Welt Schweiz» zu erleichtern. Auch in den Pfarreien und Missionen ist Solidarität mit Flüchtlingen spürbar. Deshalb drängt sich häufig die Frage auf: Was können wir tun?

Der Mittagstisch für Asylsuchende in der Pfarrei St. Marien in Bern entstand vor 10 Jahren aus der Motivation, Menschen in prekärer Lebenssituation zu unterstützen und ist bis heute ein Begegnungsort für Asylsuchende und Interessierte.
Vor Kurzem besuchte ich den Mittagstisch und kam ins Gespräch mit den Freiwilligen: Christianne, Francine, Magdalena und Gabriela. Sie leiten den Mittagstisch und empfangen jeden Donnerstag zwischen 11.00 und 14.00 ca. 40 Personen. Gleichzeitig bereitet ein Team von 6 Asylsuchenden das Mittagessen vor, welches ab 12.00 abgegeben wird.

«Ein warmes Mittagessen – Suppe, Fleisch, Fisch, Gemüse, Salat und Dessert werden serviert, Kleider abgegeben, Gespräche zwischen den Asylsuchenden und den Freiwilligen geführt. Den Asylsuchenden in der Nothilfe wird für jede 2. Woche ein Railcheck gegeben, um ihnen die Teilnahme zu ermöglichen. Seit seiner Entstehung im Jahr 2005 wird der Mittagstisch von der katholischen Kirche Region Bern, reformierten Pfarreien und Privaten finanziell unterstützt. Die grössten Ausgaben sind die Fahrkosten», erzählen die Verantwortlichen.

Im Jahr 2011 haben sich die Freiwilligen als «Verein Oekumenischer Mittagstisch für Asylsuchende Bern» konstituiert. Sie sind mit Herzblut engagiert, nehmen am Leben der Asylsuchenden teil, erfahren dabei auch ihre Ohnmacht, die Situation nicht verändern zu können. Besonders Freude bereitet ihnen das Küchenteam.

Edem und Dawit sind für die Erstellung des wöchentlichen Menüs zuständig. Die Schweizer Tafel spendet Gemüse, Obst und Brot.

Edem, wie kamen Sie zu diesem Engagement?
2008 begleitete ich einen Freund zum Mittagstisch. Ich war so beeindruckt von der Gastfreundschaft, dass ich ein paar Wochen später fragte, ob ich mich engagieren durfte. Seitdem bin ich als freiwilliger Helfer dabei. Im Küchenteam haben wir keine gemeinsame Sprache, wir verstehen uns trotzdem gut. Diese Beziehungen sind das Fundament des Mittagstisches. Die sich daraus ergebende lockere und freundschaftliche Stimmung erreicht alle Teilnehmenden.

Dieses Engagement ist keine Selbstverständlichkeit, denn ihr selber lebt in einer prekären Situation. Wie geht ihr damit um?
Wir freuen uns auf den Donnerstag. Wir vergessen dabei unsere Situation und stellen uns in den Dienst der Personen, die von verschiedenen Asylzentren kommen. Die verantwortlichen Frauen vom Mittagstisch sind eine grosse moralische Unterstützung. Sie sind ganz da! Der Mittagstisch ist ein Begegnungsort: Wir teilen und empfangen. Wir alle verlassen ihn gestärkt dadurch, dass wir uns für die anderen eingesetzt haben, Freude und Probleme teilen durften.

Béatrice Panaro
Beraterin Asylbereich
Fachstelle Sozialarbeit

Mehr Informationen zum Thema Flüchtlinge in der Region Bern – Was können wir tun? sind zu finden unter www.kathbern.ch/fasa/dossierasyl

<link file:29200 _blank download>Zum Flyer für den Mittagstisch der Kirchgemeinde St. Marien

Spenden für die Hilfskasse Menschen in Not – Asyl
Die Kollekte vom 13. Dezember istfür die Hilfskasse für Menschen in Not der Fachstelle Sozialarbeit der Katholischen Kirche Region Bern(FASA) zu Gunsten abgewiesener Asylsuchender und für den ökumenischen Mittagstisch bestimmt. Herzlichen Dank für Ihre Solidarität.
Postkonto 30-10715-1, Gesamtkirchgemeinde Bern, 3001 Bern. Vermerk: Kollekte Asyl

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