Erinnerungen aus der Bergclub-Geschichte

Aus der Jubiläumsschrift zur 50-Jahr-Feier des Bergclub.  

«Karl hatte Stefan für die erste Hochtour vom 24. August 1947 auf den Wildstrubel angeheuert. Am Abend auf der Engstligenalp stieg ein kleines Hüttenfest, an dem der Unterhalter das «Publikum» fragte, ob hier jemand liebesbedürftig sei. «Ig, Stefaneli» - tönte es aus einer Ecke von einer Fee, die er vorher noch gar nicht wahrgenommen hatte. 

Anderntags auf dem Wildstrubelgipfel (3243 ü.M.) bot er ihr eine Ovo aus dem Schüttelbecher an, und auf dem Rückweg vom Schwarenbach nach Kandersteg markierten die beiden lange den Schluss der Kolonne. Der Funke war gesprungen – endgültig. Am 29. April 1950 war Hochzeit in der Dreifaltigkeitskirche unter Katourg-Assistenz. Die beiden wurden ein glückliches Paar und sind es bis heute geblieben.»

«Vor 35 Jahren – das Balmhorn stand auf dem Programm. Eingeplant war eine Gipfelmesse, weshalb die Feldaltar-Ausrüstung in den Rucksäcken der Teilnehmer mitgetragen wurde, die «weniger heiligen Gegenstände» durch die Frauen.»

«… unter den noch unbekannten Neulingen war auch ein aus Freiburg gesandter Priester. Wer mochte dies wohl sein? – Auf dem gemütlichen Zickzackweg hinter der Spittelmatt unterhielt ich mich mit einem der Neuen. Ich wollte ihm erklären, was die Katourg von andern Gruppen unterschied, besonders der Grundsatz «kein Sonntag ohne heilige Messe». Beiläufig erwähnte ich auch, dass man sich mit Du anrede, sobald man gemeinsam einen Gipfel bezwungen hätte. – Ja, das würde ihm gefallen, sagte der Zufallsbegleiter, aber als Priester sei man etwas ausgesondert. Darum würde es ihn freuen, wenn wir gleich untereinander per Du sein könnten. Ich willigte erst zögernd ein, denn ich fühlte eine grosse Hochachtung vor einem Geistlichen.»

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