Foto: iStock

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt

Aki-Kolumne von Marco Schmidhalter

Es ist so weit, die Adventszeit hat begonnen. Wie gerne erinnere ich mich zurück, wie schon vereinzelt Schnee die Landschaft in den Alpen überdeckte und ich bereits im Advent in Weihnachtsstimmung kam.

Heutzutage fällt es mir weitgehend schwer, vom Alltagsgeschehen abgelenkt, mich auf das Weihnachtsfest einzustellen. Bei Spaziergängen durch Bern bemerke ich stets die Hektik, weil alle noch so viel erledigen müssen. Weihnachtsmärkte beispielsweise empfinde ich als äusserst schön, doch wenn ich daran denke, dass der Glühwein an diesen Märkten das Erste ist, was mich in Weihnachtsstimmung versetzt, stimmt mich dies etwas traurig.

In meiner Kindheit war jeder Adventssonntag ein Erlebnis, das mit Vorfreude erwartet wurde. In der Familie wurde gebetet oder gesungen – doch eigentlich ging es zwischen mir und meinen Brüdern hauptsächlich darum, wer die Kerze anzünden durfte. Solche ruhigen, aber wunderschönen Rituale vermisse ich, da zurzeit auch mal in Vergessenheit gerät, am Sonntag an den Adventskranz zu denken. Dennoch schaffe ich es jedes Mal, innerhalb einiger Tage die Kerze doch noch anzuzünden – das ist alles, was zählt. Geschenke wurden, wie jedes Jahr, noch nicht gekauft. Aber wer freut sich nicht sehnsüchtig auf das prickelnde Gefühl, am 23. Dezember noch schnell ein Geschenk zu kaufen – aber psst! Das ist jedoch kein Problem, da ich schon genau weiss, was ich für wen kaufen werde – Geniestreich.

Im Endeffekt geht es mir eher um das Beisammensein in der Familie als darum, wer das beste Geschenk erhält oder verschenkt. Im ganzen Adventsgeschehen wird oft die eigentliche Bedeutung von Weihnachten in den Hintergrund gerückt. Die Geburt Jesu Christi. Wenn ich zurück an frühere Weihnachtsfeste denke, empfinde ich das gemeinsame Gebet und den gemeinsamen Gesang vor dem Baum und der Krippe als etwas sehr Erfüllendes. Die Liebe zueinander steht im Zentrum, und ich denke, das ist genau das, was Jesus selber lebte, die Nächstenliebe.

Darum denke ich, trotz der oft nicht mehr ganz zentralen ursprünglichen Bedeutung von Weihnachten bleibt das im Fokus, was uns als Menschen ausmacht: die Liebe zueinander. Ich wünsche allen eine wunderschöne Adventszeit und etwas verfrüht bereits ein erfüllendes und von Liebe geprägtes Weihnachtsfest!

Marco Schmidhalter

Kolumnen aus dem aki im Überblick

Diese Website nutzt Cookies. Durch die weitere Nutzung der Site stimmen Sie deren Verwendung zu und akzeptieren unsere Datenschutzrichtlinien.