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Brot und Spiele

Aki-Kolumne von Isabelle Senn

In diesen Tagen beginnt für die Studierenden an der Uni ein neues Semester. Auch im aki kehrt wieder Leben ein. Das beginnende Semester steht unter dem Titel «Brot und Spiele» und bietet wieder vielfältige Veranstaltungen.

Brot und Spiele vermochten schon in der Antike die Massen zu bewegen – bzw. still zu halten. So stellte der römische Dichter Juvenal fest, dass sich das Volk kaum noch für Politik interessierte und stattdessen mit diesen beiden Dingen zufriedengab. Brot und Spiele – in Form von Getreideabgaben und Zirkusspie- len oder Wagenrennen – wurden so etwa zu Lockvögeln für politisch Am- bitionierte, um Stimmen für die Wah- len einzufangen. Ämter wurden da- durch käuflich und Menschen in der Haltung anspruchsloser Konsument:innen bei Laune gehalten.

Wenn im aki «Brot und Spiele» nun als Thema über dem Semester steht, soll damit keineswegs der lateinische Ruf nach «panem et circenses» im damaligen Kontext aufleben. Das Semesterthema ist vielmehr Quintessenz aus der Erfahrung dessen, was das aki lebendig hält und für viele zu einem offenen Haus macht: Beim Essen und Trinken entstehen Gemeinschaft und ein Ort des Austausches – gerade auch über politische Themen. Und über spielerische Veranstaltungen fanden im vergangenen Semester so viele Studierende den Weg ins aki, dass die Nachwehen von Corona teilweise völlig in den Hintergrund traten. Brot und Spiele sollen also nicht vom Wesentlichen ablenken, sondern Menschen zusammenführen und so den Boden bereiten, auf dem Existenzielles wachsen kann: spannende Diskussionen, inspirierende Begegnungen und tragende Freundschaften. Möge das aki auch in diesem Semester ein Ort sein, an dem weit mehr als Brot und Spiele miteinander geteilt werden.

Isabelle Senn

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