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Ein erstes aki-Jahr

Aki-Kolumne von Benjamin Svacha

Das Frühlingssemester an der Uni ist vorbei, die Studierenden stecken mitten in ihren Prüfungen und Seminararbeiten. Ein abwechslungsreiches Semesterprogramm liegt hinter uns: Im aki wurde viel gekocht und gegessen, gegärtnert und gewandert, über Glaubensfragen diskutiert; es fanden Spielabende und Vorträge mit spannenden Redner:innen statt.

Damit endet für mich persönlich das erste universitäre Jahr als aki-Leiter. Als ich im vergangenen September meine neue Stelle in der Hochschulseelsorge antrat, hatte ich nur ein ungefähres Bild davon, was bei dieser Arbeit auf mich zukommen könnte. Viele Erwartungen und Hoffnungen meiner Anfangszeit haben sich erfüllt: Es ist wirklich ein sozialer Beruf, und ich bin in diesen knapp zehn Monaten Dutzenden, wahrscheinlich weit über Hundert Menschen begegnet. Manche Begegnungen dauerten nur ein paar Minuten, man stellt sich kurz vor, tauscht sich aus und geht dann weiter. Anderen Menschen begegnet man immer wieder und verbringt über die Wochen und Monate viel Zeit zusammen, wenn man sich regelmässig bei Aktivitäten im aki trifft oder an gemeinsamen Projekten arbeitet.

Auch mein Arbeitsplatz in einem schönen Haus mit viel Umschwung ist ein grosses Privileg – natürlich für mich, aber in erster Linie auch für die Studierenden. Nur dank dieser Liegenschaft kann beispielsweise eine wachsende Gruppe junger Menschen ein umfangreiches Beet im Garten unterhalten und zahlreiche verschiedene Gemüsesorten anbauen.

Allerdings, so ehrlich muss man sein, hat auch die Arbeit in der katholischen Hochschul-Seelsorge ihre schwierigen Seiten. Es kommt vor, dass Veranstaltungen trotz guter Vorbereitung und viel Engagement nicht stattfinden können, weil sich die Studierenden nicht dafür begeistern liessen. In diesem Semester war das beispielsweise bei einem geplanten Lernwochenende im Kloster oder einer Wanderung über den Gurten der Fall. In diesen Momenten frage ich mich, ob wir wirklich auf dem richtigen Weg sind: Woran es wohl liegt, dass sich niemand gemeldet hat? Was, wenn sich am Ende gar niemand dafür interessiert, was wir hier machen? Oder gehört es einfach dazu, dass der eine oder andere Anlass ins Wasser fällt, wenn über 30 Veranstaltungen pro Semester geplant werden? Abschliessende Antworten habe ich darauf noch keine, aber das Gefühl, dass die positiven Erfahrungen, die Studierende in diesem Haus machen, gelegentliche Leerläufe mehr als aufwiegen können.

Und so freue ich mich umso mehr, dass ich vom Landeskirchenrat als neuer aki-Leiter gewählt wurde und damit aus meiner Interims-An- stellung bald eine dauerhafte Aufgabe werden kann.

Benjamin Svacha

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