Käthe Kollwitz, «Die Mütter halten die Kinder zurück, um sie von Krieg zu bewahren».
Blatt 6 aus der Folge «Krieg», Holzschnitt 1921/22. Fotos: Ausstellung Kunsthaus Zürich, Andreas Krummenacher

Ein würdevolles Leben

Editorial der aktuellen Ausgabe von Andreas Krummenacher

Jeder Mensch hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit, Sklaverei und Folter sind verboten, Gedankenund Glaubensfreiheit sind garantiert, ebenso das Recht auf freie Meinungsäusserung, Bildung, Arbeit, Gesundheit und Wohlbefinden …

Am 10. Dezember vor 75 Jahren verkündete Eleanor Roosevelt, Vorsitzende der Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen, diese «Allgemeine Erklärung der Menschenrechte». Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit wurden Rechte formuliert, die für alle Menschen, unabhängig von Alter, Geschlecht oder Nationalität, gelten sollen.

Auch nach dem Schrecken des Zweiten Weltkriegs fügen die Menschen einander unsagbares Leid zu. Aber es gibt jetzt Mittel und Instrumente, um den einen oder anderen Schlächter vor einem Strafgerichtshof zu belangen. Die Arbeit ist noch längst nicht getan.

Eleanor Roosevelt fand auf die Frage «Wo beginnen die Menschenrechte?» folgende Antwort: «An den kleinen Orten, nahe dem eigenen Zuhause. So nah und so klein, dass diese Orte auf keiner Weltkarte zu finden sind. Und doch sind diese Plätze die Welt des Einzelnen: die Nachbarschaft, in der wir leben, die Schule oder die Universität, die wir besuchen, die Fabrik, der Bauernhof oder das Büro, in dem wir arbeiten. Das sind die Orte, wo jeder Mann, jede Frau und jedes Kind gleiche Rechte, gleiche Chancen und gleiche Würde ohne Diskriminierung sucht. Wenn diese Rechte hier nicht gelten, gelten sie nirgendwo.»

Michael Hartlieb hat die Hintergründe zur Entstehung der «Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte» recherchiert. War es ein christliches Projekt? Die Antwort lesen Sie hier.

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