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Eine Verbindung, die bleibt

Bistumskolumne von Monika Poltera-von Arb, Pastoralverantwortliche

Ende September wurde das Grab meiner Grossmutter aufgelöst. Einige Tage zuvor hatte ich es ein letztes Mal besucht und war meinen Erinnerungen nachgehangen. Das Wissen, dass es dieses Grab bald nicht mehr geben würde, bewegte mich. Ich rief mir ins Bewusstsein, was meine Grossmutter für mich bedeutet(e) und in welchen Momenten ich besonders an sie denke. Würde die Tatsache, dass das Grab aufgelöst wird, etwas daran ändern?

Ich liess meinen Blick über die Gräber nebenan schweifen und schaute den Gehweg entlang, der zur Kirche führt. Durch die Bäume hindurch erblickte ich das grosse Kreuz vor der Kirche mit dem Korpus Christi. Nie zuvor ist mir, so wie an diesem Morgen, aufgefallen: Ich sah den Weg und das Kreuz, wenn ich über den Grabstein meiner Grossmutter hinweg schaute.

Eine an sich simple Einsicht, die jedoch eine grosse Hoffnung in sich birgt und mich über diesen Morgen hinaus tröstet: Beide waren und bleiben miteinander verbunden; das individuelle Kreuz und das Kreuz Christi. Die Auflösung des Grabes bedeutete ein weiteres Mal loszulassen, während das Kreuz Christi fortbesteht und mir an vielen anderen Orten wiederbegegnen wird. Es ist Ausdruck davon, dass das Leben der Verstorbenen – ebenso wie meines – hineingenommen ist in das Geheimnis der bleibenden Liebe Gottes.

Monika Poltera-von Arb, Pastoralverantwortliche

«Was mich bewegt» im Überblick

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