Bischof Felix Gmür schreibt zum Ferienbeginn über die Licht- und Schattenseiten des Reisens sowie daraus entstehende Verantwortung
Sommerzeit ist für viele Ferienzeit. Zeit, die Koffer zu packen und fremde Länder zu bereisen. Beim Reisen lassen wir den Alltag hinter uns und öffnen unsere Augen für die vielfältige Schönheit der Schöpfung, fremder Kulturen und anderer Menschen.
So schön das Reisen auch ist und so gut es uns allen tut, der jährlich rasant steigende Reisetourismus hat leider auch seine Schattenseiten. Neueste, breit angelegte Studien der Universität Sydney zeigen, dass der durch Tourismus verursachte CO2-Ausstoss dreimal so hoch ist wie bisher angenommen. Dass unser Lebensstil die Umwelt und damit auch viele Menschen bedroht, wissen wir alle.
Ebenso, dass das Phänomen der Migration nicht nur, aber auch mit dem Klimawandel zusammenhängt. Unbequem ist dagegen, darüber nachzudenken – geschweige denn konkrete Konsequenzen daraus zu ziehen. Diese sind jedoch dringend notwendig, damit auch künftige Generationen auf diesem schönen Planeten leben – und hoffentlich auch reisen – können. Ein absoluter Verzicht auf Mobilität ist weder umsetzbar noch erstrebenswert. Doch die grosse Umweltbelastung durch den Tourismus könnte mittels einer ökologisch achtsamen Ferienplanung beachtlich eingeschränkt werden. Viele Destinationen im Nahverkehr lassen sich auch mit dem ÖV oder auf dem Landweg erreichen. Und manchmal reichen auch schon kurze Reisedistanzen, um das Ferienfeeling zu geniessen.
+Felix Gmür, Bischof von Basel