Kopfhörer auf, Regler rauf – on air: Miluska Praxmarer beim Moderieren im Studio von RaBe. Foto: Hans Mayer

Geliebter Adrenalinkick

Miluska Praxmarer moderiert am 7. Juni eine Sendung zum Paparat

Vom Radiofieber gepackt: Miluska Praxmarer von der spanischsprachigen Gemeinschaft moderiert am 7. Juni auf RaBe eine Sendung zum Paparat. Bei diesem stehen sich Väter zur Seite. Welche Beziehung sie zu ihrem eigenen Papa hat, verrät sie dem «pfarrblatt».

Von Marcel Friedli

Allein der Moment zählt, wenn der Regler des Mischpults oben – das Mikrofon offen ist. Was Miluska Praxmarer jetzt sagt: Das wird gesagt sein. Zurücknehmen kann sie nichts, geschnitten wird nichts. Live kennt kein Pardon. Live lässt den Adrenalin- und Dopaminpegel hochschnellen: Bei Interviews ist ultimative Präsenz gefragt.

Multikulturelles Unterfangen

Genau dieses Feeling fasziniert und liebt die 49-jährige Miluska Praxmarer, die in Peru geboren und aufgewachsen, Mutter zweier Teenager ist und seit zwanzig Jahren in der Schweiz lebt. Beim siebenköpfigen Team von vox mundi, einer Sendung des Berner Alternativradios RaBe, moderiert sie Live-Sendungen zu multikulturellen Themen.

Seit vier Jahren ist Miluska Praxmarer eine der Stimmen von RaBe. Manchmal moderiert sie auf Spanisch, oft auf Deutsch – wie die Sendung vom 7. Juni, zwei Tage nach dem diesjährigen Vatertag.
Das Thema stand vor dem Sendedatum fest: als Miluska Praxmarer bei ihrem Einsatz als Sozialarbeiterin bei der spanischsprachigen Gemeinschaft der Region Bern auf das multikulturelle Unterfangen Paparat (siehe Kasten) stiess Da war ihr klar, dass es eine Radiosendung darüber geben wird.

Distanziert kuschelig

Am besten gelingt eine Sendung, wenn man sich fürs Thema interessiert, begeistert – und einen emotionalen Bezug dazu hat. Bei diesem Sujet liegt das auf der Hand: Alle haben einen Vater. Miluska Praxmarers Papa ist 95 Jahre alt und lebt in Peru. «Er ist gesund und autonom», sagt sie, «ein Geschenk des Lebens, ein Geschenk Gottes.»

Spricht Miluska Praxmarer von ihrem Vater, hört man Ambivalenz heraus. «Zu meinem Vater hatte ich als Kind keine enge Beziehung. Ich bin das jüngste von sieben Kindern. Ich erlebte ihn als konservativ und nicht so kommunikativ. Doch wenn er sprach, dann galt es ernst. Darum hatte ich grossen Respekt.» Doch ihr Vater habe sie auch umarmt. «Er kuschelte mit mir, er verwöhnte mich. Ich hatte eine schöne Kindheit.»


Dieses Jahr ist am Pfingstsonntag, 5. Juni, auch Vatertag. Dieser Tag weist auf das Engagement von Vätern hin und soll dazu ermuntern, sich mit Rollenmodellen auseinanderzusetzen.

 

Väterthemen in der Muttersprache

Der Paparat, offiziell Pa-paRat, der Berner Gesundheit ist ein Angebot für Väter mit Migrationshintergrund. In der Gruppe diskutieren sie Fragen zu Gesundheit sowie Erziehung. Die Moderator:innen stammen aus unterschiedlichen Sprachregionen und Kulturen und leiten die Treffen in der Muttersprache. Fünfzehn Sprachregionen sind vertreten. Die Teilnahme ist kostenlos. Der Pa-paRat hat 2019 von einer Versicherung den ersten Preis für Gesundheitskompetenz gewonnen.

Was geht beim Paparat ab? Im Nachklang an den Vatertag vom 5. Juni kommen Väter mit unterschiedlichen kulturellen Backgrounds am Dienstag, 7. Juni, 19.00 bis 20.00 bei «vox mundi» auf Radio RaBe live zu Wort.

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