Wer schmückt den Glasbrunnen mit Blumen? Foto: Andreas Krummenacher

Glasbrunnen

Zum Ende der Sommerferien

Wo findet die Seele wieder Kraft? Die beiden Sommerserien gehen in die letzte Runde.

von Andreas Krummenacher

Diesen Sommer zeigten uns Theolog:innen und Spital-Seelsorgende Orte der Entspannung, der Ruhe und der Kraft. Es ging etwa zu den Oberaargauer Wässermatten, auf den Hochwachtturm und aktuell in die Grimselregion. Das war inspirierend, stimmte bisweilen nachdenklich.

Auch Beatrice Eichmann-Leutenegger gab so manchen Ausflugtipp. In der letzten Folge geht sie ins Dählhölzli-Restaurant.

Persönlich ziehe ich den Bremgartenwald vor, wo ich gerne spaziere oder jogge. Der Duft aus Holz und Erde bringt mich jeweils schnell zur Ruhe. Gelegentlich begegne ich dort Rehen, die an Jogger gewöhnt sind. Sie bleiben manchmal stehen, schauen mich mitleidig an. Das Menschlein, so mögen sie denken, strampelt sich wieder ab.

Es gibt keinen Lauf im Bremer, der mich nicht am Glasbrunnen vorbeiführen würde. Tief im Wald liegt er in einer Senke. Er ist nicht aus Glas, sondern aus gewöhnlichem Stein. Geheimnisvolle Geschichten, Märchen und Sagen ranken sich um ihn. Sein Wasser könne heilen, und ein Geisterschatz würde dort bewacht. Sein Name bleibt ein Rätsel.

Vielleicht stand hier im Mittelalter eine Glashütte? Ein altes Marienheiligtum soll er gewesen sein. Möglicherweise alles Schall und Rauch. Heute ist das Quellwasser durch die vielen «Gefahrenherde» der Besiedlung auch schon mal von zweifelhafter Qualität. Es bleibt für mich ein besonderer Ort.

Der Brunnen ist fast immer mit Blumen dekoriert. Im Sommer und im Winter. Ich weiss nicht, wer das macht. Jedes Mal eine Überraschung.

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