Kloster Sankt Hormizd, Ninive-Ebene, Nordirak. Foto: kr

Gott deckt das Unerhörte auf!

Bistumskolumne von +Felix Gmür

Die einsame Rentnerin wird zum Essen eingeladen. Der arme Landstreicher findet eine warme Stube. Das in Lumpen gekleidete Kind wird von grosszügigen Menschen beschenkt. Einsame Herzen finden sich im Lichtermeer. Integration statt Einsamkeit, unbeschwerte Freude statt Armut und Angst. Ist das nicht Weihnachten?!

Die Realität sieht oft anders aus. Einsamkeit und Mangel gibt es leider in vielen Familien und Beziehungen, oft unausgesprochen, überdeckt oder überspielt. Klafft hier nicht ein unüberwindbarer Graben zwischen der Weihnachtsbotschaft und der oft bitteren Realität?

Die Weihnachtsgeschichte ist keine Zuckerwatte-Wohlfühl-Story. Die Umstände der Geburt von Jesus sind im Gegenteil höchst prekär. Dem Volk geht es schlecht, Maria wird von ihrem Verlobten beinahe verstossen, Jesus unter primitivsten Bedingungen geboren. Kaum auf der Welt, wird seine Familie zu Flüchtlingen. Das ist nicht das, was wir uns unter «Himmel auf Erden» vorstellen. Es ist aber genau diese Wirklichkeit, in der Gott uns begleitet. Gott deckt das Unerhörte auf. Das ist Weihnachten. Gott schaut hin und wir schauen hin, damit die Verheissung wahr wird: Friede den Menschen auf Erden!

Felix Gmür, Bischof von Basel

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