Christiane Florin hat sich als profunde Kennerin der katholischen Kirche und unbestechliche Religionsjournalistin einen Namen gemacht. Foto: Harald Oppitz/KNA

Hochkarätige feministisch-theologische Tagung in Biel

Theologinnen und Journalistinnen zu Maria Magdalena

Luzia Sutter Rehmann, Christiane Florin, Johanna Rahner, Antje Schrupp – mit diesen international bekannten Theologinnen und Journalistinnen wartet eine Tagung in Biel auf. Organisiert wird sie von der Evangelischen Akademie zu Berlin.

Unter dem Titel «Maria Magdalena und die Apostelinnen» lädt die Evangelische Akademie zu Berlin am 25. und 26. Juni zu ihrer diesjährigen Sommerakademie. Die Tagung nehme die Frage nach der Rollenverteilung von Frau und Mann in der Kirche in Vergangenheit und Gegenwart auf. Erfahrungen aus der evangelischen und der katholischen Kirche würden diskutiert, teilt die Akademie auf Anfrage mit. Heute nach Maria Magdalena zu fragen, sei der Ausgangspunkt «für eine differenzierte Diskussion um die Wahrnehmung und die Würdigung von Aufbruchsbewegungen in Kirche und Theologie», heisst es dazu in der Ausschreibung.

Vorträge online, Austausch in Biel

Die Sommerakademie findet normalerweise in Berlin statt, dieses Jahr pandemiebedingt online sowie vor Ort in Biel, teilt die Akademie auf Anfrage mit. Trotz evangelischer Trägerschaft sei die Tagung ökumenisch ausgerichtet, sie ist zudem für alle Interessierten offen. Die Gruppengespräche würden im Wyttenbachhaus in Biel stattfinden, die Vorträge würden online zugeschaltet, heisst es dazu auf der Website.

Der Bezug zu Biel hänge mit der langjährigen Sommerakademie-Referentin Luzia Sutter Rehmann zusammen. Sie ist Titularprofessorin für Neues Testament an der Universität Basel und Studienleiterin im Arbeitskreis für Zeitfragen der evangelisch-reformierten Kirche in Biel. Sutter Rehmann ist einem breiteren Publikum als Radiopredigerin von Schweizer Radio SRF bekannt, sie hat ausserdem an der Übersetzung der «Bibel in gerechter Sprache» mitgearbeitet.

Weitere namhafte Referentinnen sind etwa Johanna Rahner, Professorin für Dogmatik, Dogmengeschichte und Ökumenische Theologie an der katholisch-theologischen Fakultät der Universität Tübingen. Rahner ist die Nachfolgerin des kürzlich verstorbenen Schweizer Theologen Hans Küng auf diesem Lehrstuhl.

Namhafte Kirchenjournalistinnen

Christiane Florin, Politikwissenschaftlerin und Redakteurin für Religion und Gesellschaft im Deutschlandfunk, hat sich als profunde Kennerin der katholischen Kirche und unbestechliche Religionsjournalistin einen Namen gemacht. Sie war bis 2015 Redaktionsleiterin der Beilage «Christ und Welt» in der Wochenzeitung «Die Zeit». 2019 erschien ihr Buch «Trotzdem. Wie ich versuche, katholisch zu bleiben».

Antje Schrupp ist Redakteurin der Zeitung «Evangelisches Frankfurt und Offenbach», arbeitet als freie Journalistin und ist Mitglied im Präsidium der Evangelischen Frauen in Deutschland.

Weitere Referentinnen sind Claudia Janssen, Professorin für Feministische Theologie/Theologische Geschlechterforschung und Neues Testament, Kirchliche Hochschule Wuppertal; Aurica Jax, Leiterin der Arbeitsstelle für Frauenseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz; Silke Petersen, außerplanmäßige Professorin für Neues Testament, Universität Hamburg; Anne Marijke Spijkerboer, Pfarrerin, Rijswijk (NL) sowie Andrea Taschl-Erber, Vizerektorin für Religiöse Bildung und Interreligiösen Dialog, Kirchliche Pädagogische Hochschule Wien/Krems (A). Konzeptionell begleitet wird die Tagung von der Schweizer Theologin Monika Hungerbühler, Leiterin der Offenen Kirche Elisabethen in Basel. (sys)

Anmeldung bis 21. Juni

 

Die Sommerakademie der Evangelischen Akademie zu Berlin sieht sich als «Begegnungsraum zwischen theologischer Wissenschaft, kirchlicher Gemeindearbeit, zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen und anderen Interessierten». Sie dient laut Angaben der Organisator*innen der Förderung von sozialgeschichtlicher, befreiungstheologischer, feministischer und geschlechterbewusster Theologie. Die Tagung sei ein Scharnier zwischen neusten theologischen Forschungsarbeiten und engagierter Basisarbeit. Biblische Kenntnisse würden erweitert und gegenwärtige Gesellschaftsfragen diskutiert. Die Tagung biete einen intellektuellen Diskussionsraum und öffne zudem spirituelle Räume. Die Sommerakademie findet seit 2008 jährlich statt.

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