Dieses Jahr sollen Kerzen als Zeichen der Solidarität mit Notleidenden zu Hause am Fenster brennen. Foto: Caritas Schweiz

Kerze am Fenster statt auf dem Bundesplatz

«Eine Million Sterne» sollen zu Hause brennen

Caritas Bern ruft dazu auf, im Rahmen der Aktion «Eine Million Sterne» eine Kerze ans Fenster zu stellen. Auf dem Bundesplatz können am 12. Dezember keine Kerzen aufgestellt werden.

Caritas Bern ruft dazu auf, am 12. Dezember bei sich daheim eine Kerze anzuzünden und diese «sichtbar für Nachbar*innen» ans Fenster zu stellen. Mit der Kerze soll Solidarität mit Armutsbetroffenen ausgedrückt werden.

Caritas Schweiz, Organisatorin der Aktion «Eine Million Sterne», ist überzeugt, dass auch dieses Jahr eine Million Kerzen brennen werden, wie der Website zu entnehmen ist. «Jede Kerze, die angezündet wird, ruft uns in Erinnerung, dass in der reichen Schweiz mehr als 1'200'000 Menschen an oder unter der Armutsgrenze leben», schreibt das katholische Hilfswerk dazu.

Wunschkerzen dieses Jahr digital

Auf einer Karte auf der Website sind schweizweit nach wie vor viele Orte aufgeführt, an denen Kerzen brennen sollen. Aufgrund der jüngsten Pandemie-Massnahmen dürften manche davon jedoch noch abgesagt werden. Auch in der Region Bern sollen demnach Aktionen stattfinden. Dabei handle es sich um regionale Anlässe meist von Pfarreien, erläutert Silja Wenk, Vize-Direktorin Caritas Bern, gegenüber dem «pfarrblatt». Wegen der Pandemie wolle man die Orte aber nicht bekannt machen.

Auf die so genannten «Wunschkerzen» muss dennoch nicht ganz verzichtet werden. Die Wünsche, die digital aufgegeben werden konnten, werden laut Wenk um eine Kerze gewickelt und diese fotografiert. Wer einen Wunsch aufgegeben hat, erhält ein Foto des Bildes zugeschickt. In «normalen» Jahren konnte die Kerze mit der Banderole am Bundesplatz abgeholt werden.

Bisher grösste Hilfsaktion

Caritas Schweiz und seine 16 regionalen Organisationen haben seit Beginn der Corona-Krise im März 14’000 in Not geratene Personen mit fünf Millionen Franken Direkthilfe unterstützt. Die Gesamthilfe beläuft sich auf 12,2 Millionen Franken und erreicht unter anderem über die Caritas-Läden 100’000 Personen.

Neben Geld gab es auch zahlreiche Beratungen, sagt Bruno Bertschy, Leiter Bereich Projekte bei Caritas Schweiz, Ende November gegenüber kath.ch. Seit März wurden fast 10’000 Beratungen für hilfesuchende Menschen durchgeführt und damit rund doppelt so viel wie in «normalen Jahren».

Stiftungen und Firmen

Darum spricht Bertschy von der «grössten Hilfsaktion» der Caritas in der Schweiz. Das sei nur möglich gewesen aufgrund grosser Unterstützung von auswärts. 9,7 Millionen Franken kamen aus der Kasse der Glückskette. Ferner hätten für das Hilfswerk viele Einzelpersonen, Stiftungen und auch Firmen Geld locker gemacht. Einzelne Kantone hätten zudem der Caritas Aufgaben im Sozialhilfebereich anvertraut, was auch mit Geldzahlungen verbunden sei.

500’000 Masken

Zulieferer der 21 Caritas-Läden kamen zudem dem Hilfswerk entgegen und gaben ihre Produkte billiger ab. Die Kunden der Läden erhielten bei ihren Besuch jeweils eine Maske. Bis Ende Jahr sollen auf diese Weise eine halbe Millionen Masken verteilt werden. Ein Ende der Hilfe ist nicht absehbar, sagt Bruno Bertschy. Das Hilfswerk ist auf weitere Hilfe angewiesen. (sys/kath.ch)

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