Grabeskirche in Jerusalem.
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Lauda Jerusalem!

Bistumskolumne von Georges Schwickerath

Obwohl ich schon mehrmals im Heiligen Land war, fasziniert mich dieses Land bei jedem Besuch mehr. Die Vorstellung, die Gegenden zu bereisen, in denen Jesus gelebt hat, die Orte zu besuchen, die in der Bibel erwähnt werden, nachzuspüren und zu erleben, wie es wohl gewesen sein könnte, vor 2000 Jahren, beflügeln mein theologisches Denken.

In diesem Monat darf ich wieder eine Pilgergruppe während einer zehntägigen Pilgerreise durch das Heilige Land begleiten. Einer der Höhepunkte dieser Reise wird sicher Jerusalem sein. Ein Besuch der Grabeskirche darf natürlich nicht fehlen. Ich bin jedes Mal tief berührt, wenn ich in das Grab Jesu hinabsteige. Ein kleiner, enger Raum, der, biblisch gesehen, der Ort der Auferstehung Jesu ist. Wer das Grab Jesu besucht, wird feststellen, dass es leer ist. Vor mir waren Petrus und der Lieblingsjünger Jesu hier und haben, genau wie ich, dieses leere Grab gesehen. Nur Maria von Magdala hatte das Privileg, nicht nur das leere Grab zu sehen, sondern auch mit dem Auferstandenen zu reden. «Geh und verkünde», so der Auftrag Jesu an seine treue Jüngerin.

Wie bei Petrus und Johannes reicht mein Vermögen nicht aus, um die Botschaft der Auferstehung Jesu in ihrer ganzen Fülle zu verstehen. Und trotzdem darf auch ich mich, wie Maria von Magdala, vom Auferstandenen bei meinem Namen angesprochen fühlen und wie sie die Worte vernehmen: «Geh und verkünde.» Aufgrund der grossen Pilgerströme darf man nie lange im Inneren des Grabes Jesu verweilen. Aber wer da war und es gesehen hat, vergisst es nie wieder. Das Grab ist leer, Christus ist wahrhaftig auferstanden. Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Osterzeit!

Georges Schwickerath,
Bischofsvikar für die zweisprachige Bistumsregion St. Verena mit Sitz in Biel

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