Sara Bumann (14) ist Ministrantin bei den Berner Pfarreien St. Antonius und St. Mauritius. Sie möchte mehr Verantwortung übernehmen. Deshalb hat sie letztes Jahr den Leiter:innenkurs für freiwilliges und ehrenamtliches Engagement der Katholischen Kirche im Kanton Freiburg absolviert. Damit trägt sie zu einem generationenübergreifenden Leben in der Kirche bei.
von Luca D‘Alessandro
In der Kirche fühlt sie sich wohl, in den Gottesdiensten geborgen. «Da kann ich entspannen und ganz bei mir sein», sagt Sara Bumann. Die Ministrantin geniesst die regelmässigen Treffen in der Gemeinde, insbesondere mit Kindern und Jugendlichen unterschiedlicher Herkunft und verschiedenen Alters, die mit ihr das Team der Minis Bern West bilden.
Die Gruppe bietet Unterstützung bei Gottesdiensten an, ist bei Veranstaltungen der Kirchgemeinde oder während der Frühlingsferien im Erstkommunionlager anzutreffen. «Hier nehmen wir blockweise ausserhalb des Erstkommunionunterrichts gewisse Betreuungsaufgaben wahr. Wir kümmern uns um Rahmenaktivitäten, initiieren Spiele oder kreative Arbeiten wie das Knüpfen von Bändeli», sagt Sara. Dies fördert die Gemeinschaft der Kinder.
Anleitungen für den Alltag
Es sind mannigfache und teilweise verantwortungsvolle Aufgaben, welche die jungen Freiwilligen unter Anleitung erwachsener Begleitpersonen erfüllen. Den Umgang mit dieser Verantwortung lernen sie in den von der römisch-katholischen Kirche kantonal angebotenen Kursen. Die Kurse sind auf verschiedene Altersstufen ausgerichtet, etwa 13+ oder 16+, bieten Einblicke in die Pfarreiund Kirchenkultur und vermitteln Sozialund Leitungskompetenzen.
«Im Kurs wurde beispielsweise erklärt, was eine Leitungsperson im Spiel oder bei Projekten tun kann, aber auch, wenn Kinder streiten und Konflikte entstehen», berichtet Sara. «Für solche Fälle eine Anleitung zu haben, ist hilfreich. Diese kann auch im schulischen Alltag oder in der Freizeit von Nutzen sein.»
Oberministrantin als nächste Etappe?
Die Durchführung der eintägigen Einführungskurse wird in der Regel von Katechet:innen oder Jugendarbeitenden sichergestellt. Dabei lernen die freiwilligen Jugendlichen, Veranstaltungen einer Kirchgemeinde mitzuorganisieren oder Schüler:innengruppen einen Nachmittag lang zu begleiten.
Als Leaderin betrachtet sich Sara deswegen aber nicht. «Ich bin insgesamt zu wenig lange dabei und fühle mich noch nicht bereit, Kinder und Jugendliche anzuweisen.» Allerdings kann sie sich durchaus vorstellen, einmal Oberministrantin zu werden. Hierfür sind zusätzliche Erfahrung und allenfalls ein entsprechender Kurs nötig. Das ist im Moment aber nicht vordergründig, denn Sara befindet sich im Berufswahlprozess. «Eine Ausbildung zur Goldschmiedin oder Bibliothekarin fände ich sehr interessant. Auch das Gymnasium ist eine Option.»