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Macht Religion glücklich?

Aki-Kolumne von Andrea Stadermann

Im aki gibt es während des Semesters viele Veranstaltungen und Anlässe, die überwiegend junge Menschen im Studium ­ansprechen. Es sind jedoch auch immer Themen dabei, die für alle Lebensalter von Interesse sind. So treffen sich seit einigen Jahren alle vier Wochen am Sonntagabend unter der Überschrift «O-ratio» Studierende und ehemalige Studierende, ein Teil des aki-Teams, Jüngere und Ältere, und besprechen Themen und Fragen rund um den Glauben, um den Sinn im Leben oder auch die tiefere Dimension einer Bibelstelle. Immer bereitet eine:r das Thema vor.

Beim ersten «O-ratio», an dem ich teilnahm, ging es um das Thema «Religion und Glück» und die Frage «Macht Glauben glücklich?». Die Diskussion und der Austausch gefielen mir sehr. Das Gespräch war lebendig und engagiert, alle aus der Runde hatten etwas beizusteuern aus eigenen Erfahrungen, Erlebnissen und Begegnungen. Fast alle hatten auch Fragen, unbeantwortete, die das Leben einfach stellt. Was ist eigentlich «Glück»? Wovon hängt es ab? Gibt es Glück trotz Leid? Wie wird Glück erfahrbar? Durch Reichtum, Gesundheit, Leistung? Schnell kamen wir auf ganz andere Voraussetzungen für Glück: Beziehung, Vertrauen, Erlösung, Frieden, Gerechtigkeit, geliebt und angenommen sein.

Mich haben die einzelnen Fragen und Beiträge nachdenklich gemacht. Ich musste an die Erwachsenentaufe denken, an der ich vor ein paar Wochen teilnehmen durfte. In der Taufe sagt uns Gott zu, dass wir als seine Kinder von Grund auf angenommen und unendlich geliebt sind. Das ist mir dabei noch einmal mehr aufgegangen. Und die Fragen kamen in mir hoch: Glaube ich das? Kann ich das glauben?

Ganz am Anfang meines Glaubensweges, als ich mir noch nicht sicher war, ob Glaube und Gott etwas mit meinem Leben zu tun haben könnten, hat mir jemand einen Rat gegeben. Ich solle doch versuchen, einfach «zur Probe» anzunehmen, dass ich von Gott geliebt und angenommen bin. Dann könne ich ja entscheiden, ob ich wirklich Christin sein wolle. Das hat mich überzeugt! Ich habe das Experiment gewagt und so meinen Weg zu Gott und damit für mich auch zum Glück gefunden. Durch alle Hochs und Tiefs, die es natürlich auch immer noch gibt. Ich kann nicht sagen: Glauben macht glücklich, aber ich kann sagen: Glauben gibt mir ­einen Lebenssinn und einen festen Grund, auf dem mein Leben steht. Und das macht mich immer wieder glücklich.

Andrea Stadermann

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