Peter Travaglinis Glaswand in der Lysser Kirche stellt Maria mit dem Jesuskind raumhoch dar.
Foto: Pia Neuenschwander

Maria Geburt – das Leben feiern in Lyss

Maria Geburt - Freude und Erfüllung. Die Jahresserie #heiligbern

Die Pfarrei in Lyss und damit der Pastoralraum Seeland stehen unter dem Patronat «Maria Geburt». Petra Leist, Pastoralraumleiterin im Seeland erzählt von ihrer persönlichen Beziehung zu Maria und auch davon, welche Bedeutung das Patronat für die Pfarrei hat.

von Nicole Arz

Maria hätte lange Zeit keine besondere Bedeutung für sie gehabt, erzählt Petra Leist, die zusammen mit ihrem Mann den Pastoralraum Seeland leitet. Die Beziehung zu ihr sei erst entstanden, als sie während ihrer Zeit als Mentorin bei einer Exerzitien-Vorbereitung die vielen faszinierenden Aspekte der Mutter Gottes entdeckt hätte.

«Richtig viel Leben» war das Motto, mit dem die Pfarrei Lyss 2019 das 60-jährige Bestehen ihrer Kirche «Maria Geburt» feierte. Der Einsegnung von 1959 war eine lange Planungszeit vorausgegangen, die damit begonnen hatte, dass im Dezember 1944 der damalige Bieler Pfarrer die im Seeland verstreuten Katholiken zu einem Gottesdienst in einer Lysser Waschküche versammelte. Später zog man in den Singsaal des örtlichen Schulhauses und durfte schliesslich für eine geringe Miete die leerstehende reformierte Kirche benutzen.

Bevor sie ins Seeland gekommen sei, berichtet Petra Leist, hätte sie in einer Pfarrei «Maria Aufnahme in den Himmel» gearbeitet und käme so vom Ende her zum Anfang. Während Marias Geburtstag diese uns besonders als Schwester nahebringe, sei ihr menschliches Ja bei der Verkündigung des Engels wichtig gewesen, damit Gott zur Welt kommen konnte. Es sei wunderbar für den Pastoralraum Seeland «unter diesem Patronat zu stehen, wo die Wichtigkeit der Zustimmung und des Mittuns betont werden».

Der Legende nach waren Marias Eltern, Anna und Joachim, lange Zeit kinderlos geblieben – in der jüdischen Gesellschaft eine grosse Schande. Als sie Gott ihr Leid klagten, erschien ihnen ein Engel, der dem Paar eine Tochter versprach.

Leider gebe es in der Kirche keine Darstellung von der eigentlichen Geburt Marias, sagt Petra Leist. Allerdings lebe in der Pfarrei der Ikonenmaler Heinz Hohl, der nach ukrainisch-orthodoxem Vorbild eine Ikone zum Thema gemalt hätte, die die Gemeinde ausleihen dürfe.

Was es zu Ehren Marias gibt, ist die grosse Glaswand im Eingangsbereich, auf der über die gesamte Raumhöhe Maria mit dem Jesuskind dargestellt ist, eine Arbeit des Bürener Künstlers Peter Travaglini.

Da nicht mehr nur die Pfarrei in Lyss «Maria Geburt» heisst, sondern der gesamte Pastoralraum Seeland unter diesem Patronat steht, sollen sich auch die Orte abwechseln, an denen der Festgottesdienst um den 8. September herum stattfindet. Für Petra Leist ist es ein wichtiges Anliegen, dass man damit auch in Ins, Täuffelen und Büren zu Gast sei: «Alle gehören sie zu unserer Pfarrei.»


Die Jahresserie #heiligbern im Überblick

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