Odo Camponovo ist Pastoralverantwortlicher im Bistum Basel Foto: zVg

Odo Camponovo

In der Kirche bin ich derjenige, der hin und wieder Zeit hat, über Entwicklungen in der Seelsorge nachzudenken

Odo Camponovo (64) ist seit 2002 Pastoralverantwortlicher im BistumBasel (in der Diözesankurie in Solothurn).

Interview: Nicole Arz

Was lieben Sie an Ihrer Tätigkeit?
Dass wir mit dem Pastoralen Entwicklungsplan des Bistums Basel (PEP) eine programmatische Grundlage für die Seelsorgearbeit haben. Ich bin überzeugt, dass der PEP viele Impulse geben kann für die Pastoral an Ort, aber auch für das persönliche Leben und den persönlichen Glauben. Auch für mich. Ein paar Beispiele aus den Grundlagentexten, dort heisst es: «In der heutigen Gesellschaft geht es darum, den christlichen Glauben überhaupt zum Thema zu machen. Wir pflegen eine Kultur der Gastfreundschaft, der Offenheit und der Aufmerksamkeit. Menschen in allen Glaubens- und Lebenssituationen, aus unterschiedlichen Milieus und ungeachtet der Intensität ihrer Beziehung zur Kirche sollen offene Ohren und Räume finden. Die Menschen der Bibel verharmlosen das Leid nicht. Sie streiten mit Gott, klagen und schreien ihre Not zum Himmel. Die Klage kann uns helfen, wider alle Hoffnung zu hoffen, Gott noch in seiner Abwesenheit zu vertrauen, an Gerechtigkeit und Liebe festzuhalten, mit unseren Kräften Unrecht zu bekämpfen, den Leidenden beizustehen.»

Was ist Ihnen eher lästig?
Wenn zu einfache Denkschemen wie konservativ- progressiv, Hierarchie-Basis daran hindern, die Wirklichkeit in ihrer Vielfalt zu sehen und Gemeinsamkeiten zu erkennen. Vor dieser Krankheit bin auch ich nicht gefeit.

Erzählen Sie von einem berührenden Erlebnis!
Berührend war sicher die Geburt unserer Kinder. Für meine Frau ein ziemlich anstrengender Job, bei dem ich ihr kaum etwas abnehmen konnte. Diese Erfahrung hat zwar nicht speziell etwas mit der Arbeit der Kirche zu tun, aber einiges mit theologischen Begriffen wie Natur und Gnade, Wunder, Leben in Fülle und in Abhängigkeit usw.

Schildern Sie einen schwierigen Moment!
Vor wirklich schwierigen Entscheidungen, vor einem existenziellen Dilemma bin ich glücklicherweise verschont geblieben. Und bei schwierigen Situationen in der Arbeit waren meist andere unmittelbarer zuständig, sodass sie die Suppe auslöffeln mussten. Ich hoffe, dass ich das nicht so gesteuert habe.

Worauf vertrauen Sie in Ihrem Leben?
Auf den Heiligen Geist, auf die Hoffnung, dass Menschen menschlich bleiben – und auf meine Frau.

Wie leben Sie?
Zu bürgerlich.

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