Synodaler Weg weltweit und im Bistum Basel

Das Kirchenvolk soll gehört werden.

Papst Franziskus hat einen weltweiten synodalen Prozess angestossen, in dem er auf das Kirchenvolk hören will. Bischof Felix Gmür hat dafür ein Forschungsinstitut engagiert.

Von Sylvia Stam und kath.ch

«Papst Franziskus will möglichst viele der weltweit 1,4 Milliarden Katholiken und Katholikinnen in die Kirchenentwicklung einbeziehen, davon auch 1,1 Millionen Gläubige des Bistums Basel», schreibt das Bistum in einer Mitteilung. Am 17. Oktober startet daher eine weltweite Befragung. Die Resultate werden an der Bischofssynode 2023 in Rom diskutiert.

Papst Franziskus hat damit die für Oktober 2022 geplante Bischofssynode zu einem zweijährigen synodalen Weg ausgebaut. Dafür sind drei Phasen vorgesehen: eine diözesane, eine kontinentale und eine weltkirchliche.

Eine inhaltliche Vorgabe gibt es vorerst nicht; Themen sollen auf dem Weg gefunden werden. Wesentliche Elemente aller Versammlungen sind Gespräche und Reflexionen, bei denen Teilnehmer*innen vor allem aufeinander hören.

«Wir erleben einen Kairos»

«In meinen Augen erleben wir im Moment einen Kairos», schreibt der Basler Bischof Felix Gmür an die Mitarbeitenden des Bistums Basel und meint damit einen günstigen Moment für eine Entscheidung. «Ich möchte, dass sich möglichst viele Menschen unseres Bistums an den Gesprächen beteiligen und ihre Anregungen eingeben, gerade auch jene, die oft überhört werden oder meinen, sich nicht einbringen zu können.»

Welche Fragen gestellt und diskutiert werden, ist derzeit noch offen. Die Fragen gibt der Vatikan vor. Falls darin Themen fehlen sollten, die für den Schweizer Kontext relevant seien, würde das Bistum diese ergänzen, erklärt Bistumssprecher Hans-Ruedi Huber auf Anfrage. Die Organisation der Diskussionen steht unter der Leitung des jeweiligen Ortsbischofs.

Dem Fahrplan des Bistums Basel ist zu entnehmen, dass Gläubige von Mitte Oktober bis Ende November in mindestens fünfköpfigen Gruppen diskutieren sollen. Der Vatikan habe einen «dialogischen Prozess» vorgegeben, die Zahl fünf habe das Bistum definiert, so Huber. Wie die Fragen zu den Gläubigen gelangen, sei derzeit in Planung, die Pfarreien würden aber nebst digitalen Kanälen eine tragende Rolle spielen. Das Bistum wird im September genauer informieren.

Forschungsinstitut engagiert

Die Ergebnisse der Diskussionen würden über eine digitale Plattform gesammelt. Im Dezember und Januar werde das Forschungsinstitut «gfs.bern» die Ergebnisse auswerten, teilt das Bistum Basel mit. Das Forschungsinstitut wurde ausgewählt, damit die Befragung «professionell und möglichst unabhängig erfolge». Im Frühjahr 2022 sollen die Ergebnisse kommuniziert und zusammen mit den Resultaten der anderen Schweizer Bistümer, die ein je eigenes Vorgehen bevorzugt hätten, nach Rom geschickt werden.

Auch Ordensgemeinschaften, Kurienbehörden, katholische Vereinigungen, Gemeinschaften und katholische Fakultäten sollen für sich einen solchen synodalen Prozess unternehmen.

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Parallele Prozesse

In der Schweiz läuft parallel zu diesem Prozess der «Gemeinsame Weg zur Erneuerung der Kirche». Dieser findet auf Bistumsebene statt. Im Bistum Basel gibt es dazu eine Steuerungsgruppe. Dazu gehören Marie-Louise Beyeler Präsidentin des Landeskirchenrats Bern, Andrea Meier, Fachstelle Kinder und Jugend Bern, Luc Humbel, Kirchenratspräsident der Landeskirche Aargau, Elisabeth Loser, Mitglied des Schweizerischen Katholischen Frauenbunds Solothurn, Marc-André Wemmer, Pfarrer in Basel, Elke Freitag, Kirchenrechtlerin, und Barbara Kückelmann, Pastoralverantwortliche des Bistums, sowie Kommunikationsberater Iwan Rickenbacher als Moderator. Ab Frühjahr 2022 sichtet die Steuerungsgruppe die Ergebnisse und plant den weiteren «Weg der Erneuerung».

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