Als Schirmherr der «Berner Charta für ein gemeinsam getragenes Lebensende» eröffnete Stadtpräsident Alec von Graffenried am Samstag den Tag des Friedhofs.

Ein lebendiges Miteinander

Am 17. September war der «Tag des Friedhofs»

Mehr als 100 Personen folgten am 17. September auf dem Bremgartenfriedhof den Worten des Stadtpräsidenten Alec von Graffenried und den angebotenen Führungen.

Text und Fotos: Christina Burghagen

Mit der Erkenntnis des Max-Planck-Instituts «Zehn Minuten lang Vogelgezwitscher lauschen macht acht Stunden glücklich» leitete am vergangenen Samstag zum Tag des Friedhofs Stadtpräsident Alec von Graffenried seine Begrüssungsrede vor der Kapelle ein. Über 100 Personen waren gekommen, um diesen sonnigen Samstag gut versorgt mit Kaffee und Kuchen zu verbringen und sich diesem von Trauer und Abschied geprägten Ort einmal anders zu nähern.


Der Friedhof böte mit reicher Flora, Fauna und besonderen Orten Schätze für die Menschen, stellte der Berner Stadtpräsident fest. Nicht umsonst hätten von Frühjahr bis Herbst eine Gruppe Engadiner Schafe ihr zu Hause gefunden. Die Schafe beleben den Friedhof und tragen dazu bei, dass er nicht nur ein Ort der Stille und Trauer ist, sondern auch zum Naherholungs- und Begegnungsraum wird, der zum Spazieren einlädt. 


«Bern treit» in der letzten Lebensphase

Sein Vater sei früh gestorben, so Graffenried, und die Besuche am Grab mit seiner Mutter würden in ihm Erinnerungen an schwierige Momente wachrufen. Doch die Assoziationen der Menschen in Verbindung mit Friedhof seien vielfältig. Das Netzwerk «Bern treit», dessen Schirmherr er sei, wolle Leben auf den Friedhof bringen und «eine Sterbekultur entwickeln».


Unter dem Motto «Bern treit – gemeinsam bis zuletzt» hat sich die Stadt Bern zusammen mit Freiwilligen, Firmen, kulturellen Organisationen, Schulen und religiösen Institutionen zum Ziel gesetzt, Menschen und ihre Angehörigen in der letzten Lebensphase und darüber hinaus zu unterstützen. So bot die neue Gruppe erstmalig an diesem Tag den geführten Besinnungsweg an, der mit 15 Stationen Teilnehmenden eine neue Sichtweise auf den Ort lenkt.

Ende oder Anfang?

«Es ist das Ende der Welt, sagte die Raupe. Es ist erst der Anfang, sagte der Schmetterling.» begann Lilian Ter Meer ihre Rede und erzählte dem aufmerksamen Publikum, dass «Bern treit» vor zwei Jahren aus der Arbeitsgruppe «Spiritualität» entsprang. Anschaulich beschrieb die Rednerin, dass sich dieses Herzprojekt entwickeln werde wie die Raupe. Der Besinnungsweg auf dem Bremgartenfriedhof würde mit seinen QR-Codes für mindestens ein Jahr so erhalten bleiben. Für Ideen seien sie immer offen, die zum Beispiel am jährlichen Netzwerkanlass am 2. November eingebracht werden können.


Die anschliessenden Führungen «Geschichte und Geschichten», «Besinnungsweg» und «Natur, Ökologie und Biodiversität» wurden von den Besuchenden gerne wahrgenommen.

Broschüren von Stadtgrün Bern mit Beschreibungen spannender Orte auf dem Friedhof und vom Besinnungsweg von «Bern treit», beide mit hilfreichen Plänen, liegen in der Kapelle aus.

Info:
Viele Menschen fühlen sich unsicher im Umgang mit Menschen, die mit Sterben, Tod und Trauer konfrontiert sind. Im Kurs «Umgang mit Sterbenden, Trauernden und deren Nächsten» erfahren Interessierte, wie sie ein solch herausforderndes Gespräch führen können. In den Kursen von «Bern treit», die jeweils an zwei Nachmittagen von 15.30 bis 18.30 Uhr angeboten werden.
Der nächste Kurs findet am 16. November und 7. Dezember 2023 statt. Weitere Kursdaten werden auf www.baerntreit.ch laufend aufgeschaltet. 

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