Der buddhistische Mönch Tashi und das Wahlhelferteam sind auf dem Weg zum Lama
Foto: trigon-film.org

The Monk and the Gun

Film-Tipp über die Geburtsstunde der Demokratie in Bhutan

Der Lama sitzt seit Monaten in seiner Schweigemeditation. Als sein Schüler Tashi ihm das Essen bringt und dabei das Radio einstellt, erfährt der Lama von den bevorstehenden Wahlen. Wir schreiben das Jahr 2006 und der König von Bhutan will vor der Machtübergabe an seinen Sohn das Land demokratisieren. Da die Bevölkerung noch nie gewählt hat, ist ein Wahlhelfer Team unterwegs, das auch den Menschen in den entlegensten Dörfern des Himalayas die Demokratie schmackhaft machen soll.

Der Lama bestellt bei seinem Schüler Tashi zwei Gewehre bis zum nächsten Vollmond, an dem die Wahlen stattfinden sollen. Eine Odyssee im waffenlosen Bhutan beginnt. Auf der Suche nach einem Gewehr ist auch Ron Colman. Er sucht nach einem Exemplar aus der Zeit des Amerikanischen Bürgerkriegs. Zufälligerweise bekommt Tashi genau dieses Gewehr von einem Bauern für den Lama geschenkt. Als sich auch noch das Wahlhelferteam einschaltet, das vom Plan des Lamas Wind bekommen hat, ist das Chaos perfekt.

Die Geschichte um die Geburtsstunde der Demokratie in Bhutan ist spannungsgeladen und witzig erzählt. «Warum bringt ihr uns bei, wie man streitet? Wir sind nicht so!», sagt eine Wählerin an einer Wahlveranstaltung und macht deutlich, dass die Demokratie für die Bevölkerung, die sich gewohnt ist, in einer Monarchie zu leben, zuerst einmal ein suspektes Unterfangen ist. Das mutet skurril an, macht aber auch deutlich, dass eine Demokratie ihren Prinzipien gerecht werden muss und dass alle Entwicklungen ihre Zeit brauchen.

Eva Meienberg

«The Monk and the Gun», Bhutan 2023,
Regie: Pawo Choyning Dorji, Besetzung: Tandin Wangchuk, Deki Lhamo, Pema Zangmo Sherpa; Verleih: trigon-film.org
Kinostart: 18. April 2024

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