Thomas Leist leitet seit 2012 die Informationsstelle Kirchliche Berufe. Foto: zvg

Thomas Leist

In der Kirche bin ich derjenige, der andere einlädt, mitzumachen

Thomas Leist (46), leitet seit 2012 die Informationsstelle Kirchliche Berufe in Luzern.

Interview: Nicole Arz

Was lieben Sie an Ihrer Tätigkeit?
Ich komme mit Menschen zusammen, die auf der Suche sind und ihr Leben neu ausrichten möchten. Sie stellen auch mich und meine eigene Lebensentscheidung immer neu in Frage und erlauben mir auf der anderen Seite von dem vielen Schönen, das ich in den vergangenen Jahren erlebt habe, zu berichten und ihnen Wege in den kirchlichen Dienst aufzuzeigen.

Was ist Ihnen eher lästig?
Kaltes Wetter.

Schildern Sie einen schwierigen Moment!
Mehr als schwierig, schmerzlich, sind all jene Momente, wenn Personen einen kirchlichen Beruf suchen, die die Kirche aufgrund ihrer Biografie nicht in den kirchlichen Dienst aufnimmt.

Worauf vertrauen Sie in Ihrem Leben?
Auf die Möglichkeit, Gott in Allem zu finden.

Erzählen Sie von einem berührenden Erlebnis!
Eine Dame, Anfang 50, kamzur Besprechung, um sich über kirchliche Berufe zu informieren. Ich sah durchaus Möglichkeiten für Sie, auch wenn sie die Altersgrenze für einen Neueinstieg in einen Seelsorgeberuf verpasst hatte. Am Ende des Gesprächs sagte sie, es hätte ihr gut getan, dass jemand sich überhaupt mit ihrer Situation beschäftigt und nicht von vornherein erklärt habe, dass sie zu alt sei. – Ich denke, wir sollten hier eine neue Perspektive gewinnen. Diese Person kann noch gut 15 bis 20 Jahren in der Kirche arbeiten. Eine lange Zeit. Nicht jede/r, der/die jung einsteigt, hat genügend Durchhaltevermögen für eine so lange Zeit – und wie Kirche in 20 Jahren aussieht, kann wohl niemand voraussagen.

Wie leben Sie?
Beschenkt.

 

 

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