Die Jesuiten aus der Schweiz, aus Deutschland und Österreich starten die Kampagne «Trotzdem dankbar!». Damit geben sie mitten in der zweiten Welle der Corona-Pandemie mit Hilfe der Ignatianischen Spiritualität eine Antwort auf die zunehmende Krisenstimmung.
www.jesuiten.ch, 13. November 2020
Dieses Jahr war für die gesamte Gesellschaft herausfordernd. Das soziale Leben wurde nun zum zweiten Mal heruntergefahren, Menschen müssen auf Distanz gehen, bangen um ihre Existenzen und viele Einrichtungen haben geschlossen. Die Krise offenbart unsere Probleme wie unter einem Brennglas; die Verunsicherung und die Ängste verändern unsere Gesellschaft. Gründe zu verzagen, gäbe es genug. Dagegen gibt es Studien, die unterstreichen, dass eine dankbare Lebenshaltung das Immunsystem stärken und Menschen krisenresistenter machen kann. Bereits der Hl. Ignatius von Loyola war von der Wirkung der Dankbarkeit überzeugt und übte diesen Lebensstil in seinem Tagesrückblick ein, indem er sich jeden Abend vor Augen hielt, was ihm Gutes widerfahren ist.
Mit der Kampagne «Trotzdem dankbar!» bringen die Jesuiten den Menschen den Ignatianischen Tagesrückblick näher. «Wenn wir in Corona-Zeiten an den Abenden häufiger zu Hause sind, ist dies eine Gelegenheit, Zeit für einen gestalteten Rückblick auf den Tag zu nehmen. Vielleicht hilft es, sich hinzusetzten und dazu eine Kerze anzuzünden, um ein anderes Licht auf das Erlebte zu werfen und so zu entdecken, wofür wir dankbar sein können», sagt Christian Rutishauser SJ, Provinzial der Schweizer Jesuiten. «Es geht nicht darum, das Mühsame schönzureden. Vielmehr soll der Tag nachklingen, der Blick nicht fixiert, sondern der Horizont geweitet werden. Das macht auch unser Herz weit.»
Die Jesuiten schreiben in einer Medienmitteilung weiter: «Dies bedarf eines gewissen Trainings. Tagebucheinträge können dabei hilfreich sein. Durch das Aufschreiben werden Dinge deutlicher erkennbar, das verstärkt den Effekt. Der Blick wird auf das Wesentliche gelenkt und hilft, besonders in diesem Jahr mit einer positiven Haltung auf Weihnachten – dem Fest der Menschwerdung Gottes – zugehen zu können. Führen Sie bereits Tagebuch? Oder wäre es denkbar für Sie, dieser Tage zu einem Schreibheft zu greifen und Ihre Gedanken niederzuschreiben?»
Die Resultate werden auf der Blog-Webseite der Jesuiten aufgeschaltet, gestartet ist das Projekt bereits, mit einem ersten Impuls von Niklaus Brantschen SJ (leicht nach unten scrollen).
com/ahu