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Unredlich

Abwägen, Wiederholung und Wahrheitsanspruch

Unredliche Vergleiche sind
gang und gäbe.
Unehrliche Argumente
sind allseits beliebt.
Unfaire Gegenüberstellungen
sind verbreitet.

Es wird der heutige Zustand des
einen verglichen
mit dem Zustand des andern
vor vielen Jahren.
Zum Beispiel:
Es werden die Stromproduktionskosten
eines alten, abgeschriebenen
Atomkraftwerkes verglichen
mit den Stromproduktionskosten
einer neu erstellten
Solar- oder Windanlage.

Es werden die Vorteile des einen
verglichen
mit den Nachteilen des andern.
Zum Beispiel:
Zölibatäre Pfarrer seien ganz frei
für ihre Arbeit, während verheiratete
Seelsorger und Seelsorgerinnen
Familienprobleme hätten
und von Scheidungen betroffen seien.

Es wird die funktionierende Theorie
des einen verglichen
mit der mangelhaften Praxis
des andern.
Zum Beispiel:
Der Kapitalismus sei
eine allen dienende Form
des Wirtschaftens,
während der Kommunismus
sich in Form von Ausbeutung
und Diktaturen zeige.

Und – all diese unredlichen Argumente,
unehrlichen Vergleiche
und unfairen Gegenüberstellungen
werden auch in ihrer dauernden
Wiederholung nicht wahrer.

Felix Klingenbeck

«Wortimpuls» im Überblick

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