Foto: Angela Krenger

Unser Bild von Tieren ist vielfältig

Aki-Kolumne von Angela Krenger

Vor Kurzem hörte ich eine Geschichte über Tiere, Menschen, Gott und die Sprache. Der Text wurde bei einer Besprechung von jemandem laut vorgetragen und ich lauschte den Worten, die sich teils wie die Laute von Tieren anhörten. Es wurde von Bellen, Gackern und Meckern berichtet. Mir fiel auf, dass auch Menschen meckern.

Wenn das passiert, dann nicht, weil Menschen – vielleicht auch Schafe – sich gerade eingehend unterhalten, sondern weil sie unzufrieden sind. Wenn wir Tiere beschreiben, bleibt uns nicht viel anderes übrig, als Worte unserer jeweiligen Sprache zu gebrauchen. Wenn wir sie beobachten, dann werden wir ihr Verhalten wahrscheinlich so deuten, wie wir das Handeln von Menschen verstehen. Doch: Wie sind Tiere eigentlich an sich?

Die Lösung muss sein, dass wir unsere eigene Perspektive verändern und unvoreingenommen die Tiere beobachten. Nehmen wir an, jemand von uns kann das plötzlich tatsächlich tun!

Diese Person nimmt also einen anderen Standpunkt als den menschlichen ein und sieht die Tiere an sich – unabhängig davon, wie wir sie sehen. Wenn uns diese Person davon erzählen will, was sie über die Tiere herausgefunden hat, so wird sie das wohl kaum in Worte fassen können. Eher wird sie sagen: «Kommt mit zu den Tieren, ich will euch etwas zeigen.»

Nun, die Tiere waren immer schon da und wir konnten immer schon zu ihnen – also auch bevor uns eine Person, die – wie in unserem Gedankenexperiment – plötzlich die Tiere an sich gesehen hat, dazu auffordert. Selbst für den Fall, dass nie jemand unter uns die Tiere an sich jemals sehen sollte, können wir doch zu ihnen und sie kennenlernen.

Das, was sie sind, ist da. 

Angela Krenger, Praktikantin

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