"Das Kloster Disentis hat eine grosse regionale Bedeutung", sagt der Berner Geschichtsstudent Jan Lang. | Foto: Joujou/pixelio.de

Von der Surselva ins World Wide Web

Berner Student macht Kloster Disentis bekannt

Der Berner Geschichtsstudent Jan Lang* findet: Das Kloster Disentis ist ein «theologisch bedeutsamer Ort der Schweiz». Er hat für ein Internet-Projekt einen Eintrag über seine frühere Klosterschule geschrieben. «Das Kloster hat eine grosse regionale Bedeutung», sagt Lang.

Regula Pfeifer, kath.ch

Sie haben einen Beitrag über das Kloster Disentis geschrieben – für das Internet-Projekt «Theologisch bedeutsame Orte der Schweiz». Wie kam es dazu?

Jan Lang*: Ich studiere Geschichte und Germanistik an der Uni Bern. Im letzten Herbstsemester habe ich einen Kurs über die ältere Geschichte des Christentums belegt. Darin hat die Professorin Katharina Heyden ihr Projekt «Theologisch bedeutsame Orte der Schweiz» vorgestellt. Ich schaute es mir an und sah: Das Kloster Disentis fehlt. Das wollte ich ändern. 

Warum?

Das Kloster hat eine grosse regionale Bedeutung. Das soll den Leuten bekannt gemacht werden. Sie sollen hingehen und erfahren, welche Rolle das Kloster heute noch hat.

Weshalb setzen Sie sich fürs Kloster ein?

Lang: Ich habe das Gymnasium im Klosters Disentis besucht und dort 2018 die Matura gemacht. In den Jahren dort habe ich viele positive Erfahrungen gemacht. Ich denke gern daran zurück.

Was ist besonders an diesem Klostergymnasium?

Die Gemeinschaft, würde ich sagen. Die Klosterschule ist klein, sie hat weniger als 200 Schülerinnen und Schüler, etwa 40 davon im Internat. Die Internatsgemeinschaft war also nicht viel grösser als der Klosterkonvent.

Doch die beiden Gemeinschaften lebten nicht einfach getrennt voneinander. Vielmehr fand ein fruchtbarer Austausch statt. Einige Ordensmänner unterrichteten an unserer Schule oder arbeiteten im Internat. Umgekehrt engagierten sich die Schülerinnen und Schüler auch bei kirchlichen Anlässen. Insbesondere die Studentenverbindung GV Desertina war aktiv an Festgottesdiensten.

Machten auch Sie mit?

Ja, ich gehöre zur Studentenverbindung.

Ist Ihr Porträt des Klosters Disentis als Seminararbeit anerkannt?

Nein, da machte ich auf freiwilliger Basis mit.

Planen Sie weitere Arbeiten kirchenhistorischer Art?

Bisher war das eine einmalige Angelegenheit. Wenn sich aber die Gelegenheit bietet, würde ich im Studium gern wieder etwas zur Geschichte des Christentums machen. Denn ich bin im Kloster Disentis in Kontakt zur Theologie gekommen. Das interessiert mich weiterhin.

 

Theologisch bedeutsame Orte in der Schweiz
Unter diesem Titel publiziert das Institut für Historische Theologie der Universität Bern Texte und Bilder zu Orten in der Schweiz, «die nach Ansicht der Autorinnen und Autoren von theologischer Bedeutung sind oder sein sollten». Die Website soll als Anregung dienen, «bekannte Orte mit anderen Augen zu sehen». Die Orte sollen «historisch oder systematisch-theologisch bedeutsam», jedoch nicht notwendig christlich sein. Die eingesandten Beiträge werden vom Institut begutachtet.
Aus dem Raum Bern sind unter anderen die reformierte Kirche Amsoldingen, die evangelisch-lutherische Antoniterkirche in Bern, der Berner Totentanz von Niklaus Manuel (Kopie im Historischen Museum Bern), das Portal des Berner Münsters, das Haus der Religionen, das Zentrum Paul Klee und der Kindlifresserbrunnen aufgelistet.


* Jan Lang (22) stammt aus Lostorf SO. Er hat das Gymnasium am Kloster Disentis als Internatsschüler besucht und 2018 mit der Matura abgeschlossen. Aktuell studiert er im vierten Semester Allgemeine Geschichte sowie Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft im Nebenfach. Lang wohnt in Ostermundigen bei Bern.

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