«Bei manchen wecken die persönlichen Begegnungen neues Interesse am Pfarreileben.» Felicitas Ameling. Foto: Pia Neuenschwander

Von Neugier zu Begeisterung

Felicitas Ameling leitet den «Starttag Erstkommunion»

Bald werden sich viele neue Drittklässler:innen zum jährlichen gemeinsamen «Starttag Erstkommunion» einfinden. Die Pfarreiseelsorgerin Felicitas Ameling leitet diesen Grossanlass in Bern mit und lässt hinter die Kulissen blicken.

Interview: Anouk Hiedl

«pfarrblatt»: Für den pfarreiübergreifenden «Starttag Erstkommunion» rechnen Sie in Bern mit 200 Kindern. Was ist die Idee hinter diesem Anlass?

Felicitas Ameling: Die Kinder sollen dieses bedeutungsvolle Unterrichtsjahr mit einem gemeinschaftlichen Impuls beginnen. Am Starttag erfahren sie, dass sie auf ihrem Weg zur Erstkommunion in eine Gemeinschaft eingebunden sind, die über ihre Pfarrei hinausreicht. Die Idee dafür kam vor elf Jahren von der Fachstelle Religionspädagogik.

Sind alle Kinder des Pastoralraums Region Bern dabei?

Der Tag ist für alle künftigen Erstkommunionkinder des Pastoralraums offen. Auch die Kinder der Missionen sind herzlich willkommen. Die Einladung wird jedoch nicht von allen Pfarreien gleich verbindlich an die Familien weitergeleitet.

Wer ist noch dabei?

Der Anlass ist für die ganze Familie, wobei die Erstkommunionkinder im Mittelpunkt stehen. Die Kinder kommen mit einer oder mehreren Begleitpersonen. Nach dem Gottesdienst zu Beginn gibt es verschiedene Workshops, die von den Katechetinnen der beteiligten Pfarreien betreut werden. Man kann beispielsweise Hostien backen, Stofftaschen bemalen oder Schlangenbrot zubereiten. Zudem informieren Jugendgruppen wie die Jubla und kirchliche Fachstellen in Ateliers über ihre Arbeit, und die Buchhandlung Voirol stellt Literatur vor. Highlights sind immer auch die Besichtigung der grossen Orgel in der Dreifaltigkeitskirche und die Verpflegungsstation der Dreif-Frauengruppe.

Inwiefern hat sich dieser Anlass bewährt?

Der «Starttag Erstkommunion» ist ein emotionales Erlebnis, das bei den Familien bleibende Erinnerungen hinterlässt. Individuell ist das sehr verschieden – die einen entscheiden an diesem Tag bereits, später zu ministrieren, bei anderen wecken die persönlichen Begegnungen neues Interesse am Pfarreileben. Eine bewährte Co-Leitung – dieses Jahr sind das die Katechetin Brigitte Stöckli und ich – bereitet den Starttag gemeinsam mit den beteiligten Katechetinnen vor. Veranstaltungsort für den Pastoralraum Region Bern war und ist immer die Dreif. Ihre zentrale Lage sowie die Pfarreiräume und Umgebung eignen sich für diesen Anlass sehr.

Was ist im Vergleich zu früher schwieriger geworden?

Die Teilnehmerzahl steigt jährlich an. Gleichzeitig wird es zunehmend schwieriger, genügend Katechetinnen und Freiwillige zur Mithilfe zu gewinnen. Wechselnde Pfarreimitarbeitenden erschweren zudem die Kommunikation mit den Eltern.

Wie ist jeweils die Stimmung am Anfang und am Schluss eines Starttags?

In die Kirche einzusteigen ist für viele ungewohnt, weckt aber Neugier und Erwartungen, die sich während des Tages bald in Freude und Begeisterung wandeln. Für viele geht der Nachmittag viel zu schnell vorbei.

Was können Pfarreien tun, damit die Erstkommunion nicht die letzte bleibt?

Wo es gelingt, Beziehungen und Gemeinschaft zu fördern und zu gestalten, sind Kinder gut für eine weitere Beteiligung zu gewinnen – sei es im Kinderchor, beim Ministrieren oder bei familiengerechten Liturgiefeiern.

 

Starttage Erstkommunion 2022 im Kanton Bern
Pastoralraum Region Bern: Samstag, 27. August, in Bern. Weitere Infos
Pastoralraum Oberaargau: Samstag, 10. September, in Herzogenbuchsee.
Pastoralraum Bern Oberland: Samstag, 17. September, in Thun, Zweisimmen und Interlaken.

Diese Website nutzt Cookies. Durch die weitere Nutzung der Site stimmen Sie deren Verwendung zu und akzeptieren unsere Datenschutzrichtlinien.